Mammendorf:Obdach für Flüchtlinge

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In das frühere Hotel Sankt Jakob werden Asylbewerber einziehen. Der neue Besitzer hat das Haus renovieren lassen und bietet es dem Landkreis als Unterkunft an.

Von Manfred Amann

In der Gemeinde Mammendorf werden im Laufe der kommenden Monate wieder Asylbewerber untergebracht. Nach Aussage von Pia Schmahl, der Sprecherin des Landratsamtes Fürstenfeldbruck, hat der neue Eigentümer das frühere Hotel Sankt Jakob an der Bundesstraße 2, in der Kurve gegenüber dem Pfarramt, für die Unterbringung von Flüchtlingen angeboten. Die Mammendorfer Gemeindeverwaltung ist offiziell noch nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden.

Die ehemalige Pension Sankt Jakob in Mammendorf ist renoviert. Jetzt sollen Flüchtlinge in ihr unterkommen. (Foto: Johannes Simon)

"Uns ist bekannt, dass der Hausbesitzer die alte Pension zur Verfügung stellen will und dass die Regierung von Oberbayern die Räumlichkeiten bereits geprüft hat", erklärte Mammendorfs Vizebürgermeister Peter Muck auf Anfrage. Ob und wie viele Asylsuchende unterkommen, und aus welchen Ländern sie stammen, darüber sei nichts bekannt. Nach Schmahls Einschätzung können in dem Gebäude bis zu 50 Flüchtlinge untergebracht werden.

Das große Haus, in dem schon einmal Asylbewerber wohnten, stand längere Zeit leer und wurde nach dem Erwerb vom neuen Eigentümer renoviert. In Kürze soll es bezugsfertig sein. Der Vorbesitzer hatte das Gebäude, vermutlich wegen Verkaufsabsichten, nicht erneut zur Verfügung stellen wollen. Laut Schmahl müssen bis Jahresende Unterkünfte für 414 Hilfesuchende aus dem Ausland gefunden werden.

Dies errechne sich aus einem Schlüssel, nach dem 7,4 Prozent aller Asylbewerber, die dem Regierungsbezirk Oberbayern zugewiesen werden, vom Landkreis Fürstenfeldbruck aufgenommen werden müssen. Insgesamt 280 Flüchtlinge seien schon untergebracht. Sie kommen überwiegend aus Syrien, Afghanistan und dem Irak und haben in verschiedenen Unterkünften in der Stadt Fürstenfeldbruck, in Olching, Grafrath, Germering und Moorenweis eine vorübergehende Bleibe gefunden.

Schmahl teilte zudem mit, dass demnächst in der Olchinger Johann-G.-Gutenberg-Straße eine weitere Unterkunft für etwa 50 Personen bezogen werden soll. "Wir hoffen, dass die Renovierungsarbeiten noch in dieser Woche abgeschlossen werden", sagte Schmahl, denn in den anderen Unterkünften sei es mittlerweile schon sehr eng geworden. Im Blick hat die Kreisbehörde weiterhin auch die aufgelassene Pionier-Kaserne am südlichen Ortsrand von Germering.

Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Das Problem sei der hohe Sanierungsaufwand, vor dem Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas bereits gewarnt habe, verriet Schmahl. Man werde die Kostenschätzung im Landratsamt genauer unter die Lupe nehmen müssen, denn trotz Mammendorf und Olching reiche die Unterbringungskapazität nicht aus. In den größeren Unterkünften kümmern sich sogenannte Objektbetreuer im Auftrag des Landratsamtes um die Asylbewerber.

Unterstützung leisten aber auch Mitarbeiter der Caritas, deren Einsatz vom Landkreis mitfinanziert wird. Sie helfen den Menschen, sich in der ihnen völlig fremden Kultur einigermaßen zurecht zu finden. Der Landkreis ist darauf bedacht, den Aufenthalt der Flüchtlinge möglichst nicht über das notwendige Maß hinaus zu reglementieren. So brauchen die Asylbewerber nicht, wie andernorts üblich, eine Gebühr zu entrichten, wenn sie jemanden außerhalb des Landkreises besuchen wollen, und sie bekommen Geld für die Selbstversorgung statt Essenspakete.

© SZ vom 29.08.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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