Mammendorf:Gemeinde sucht Wirt

Mammendorf: Seit der Kündigung des bisherigen Mieters des gemeindeeigenen Gebäudes stehen die Räume leer - nun sollen sie neu vermietet werden.

Seit der Kündigung des bisherigen Mieters des gemeindeeigenen Gebäudes stehen die Räume leer - nun sollen sie neu vermietet werden.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

In Mammendorf soll der Platz an der Michelskirche wieder belebt werden

Von Manfred Amann, Mammendorf

Seit Monaten steht der einstige Naturkostladen an der Münchner Straße in Mammendorf leer. Nun will der Gemeinderat die Räumlichkeiten in dem Gebäude, das in Besitz der Gemeinde ist, neu verpachten und damit den Bereich neben der Sankt Michaels-Kirche beleben. Die Ladenräume sollen nun öffentlich zur Miete angeboten werden. "Ideal wäre es, den Kirchplatz mit einem Gastronomiebetrieb mit Leben zu erfüllen", befand Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) in der jüngsten Sitzung, doch die dafür notwendigen Umbauten dürften aber auch nicht zu viel Geld kosten.

Nach Ansicht von Anton Fasching sollten dort eine öffentliche, barrierefreie Toilette errichtet werden und zukünftig zwei Starkstromanschlüsse für Festivitäten zur Verfügung stehen. "Bei der Kulturnacht, in der Live-Bands mit ihren Verstärker-Anlagen auftreten, haben wir immer wieder Probleme mit der Stromversorgung", erklärte der Kulturreferent der Gemeinde. Die für Kirchen- und Friedhofsbesucher gedachte Toilette könnte bei solchen Festen dann auch genutzt werden. Martin Denz (FW) regte zudem an, an einen Wasseranschluss und an die Ableitung von Abwasser zu denken.

Im Vorfeld der Beratung hatte das Architekturbüro Bauer und Rieder-Bauer aus Althegnenberg ein planerisches Konzept für eine möglichen An- und Umbau entwickelt, in dem auch eine von außen zugängliche, öffentliche und barrierefreie Toilettenanlage vorgesehen ist. Überdies sollte ein Gastronomiebetrieb mit etwa 40 Sitzplätzen darin untergebracht werden können. Die Kosten für den Um- und Anbau inklusive Brandschutz bezifferte das Büro mit 750 000 Euro. Mit so hohen Kosten hatten weder die Gemeindeverwaltung noch die Rastmitglieder gerechnet. Altbürgermeister Johann Thurner (BGM) riet dazu, wie bisher die Räume als Ladengeschäft anzubieten, weil dies am wirtschaftlichsten sei. Eine öffentliche Toilette könnte man seiner Meinung nach auch in einfacher Fertigbauweise errichten. "Bei so hohen Kosten sollten wir das Konzept noch einmal überdenken", schlug Rathauschef Heckl vor und fand einhellige Zustimmung, zumal für die Maßnahme im laufenden Etat nur 200 000 vorgesehen seien und man auch nicht viel mehr habe ausgeben wollen.

BGM-Gemeinderat Josef Reindl warb dafür, den Gedanken an einen Gastronomiebetrieb nicht aufzugeben, weil dieser am Kirchplatz eine Bereicherung bedeuten würde. Man müsste nur einen Pächter finden, der dort nicht produziert und daher hinsichtlich Hygienevorschriften keine umfassenden Ein- und Umbauten braucht, zum Beispiel eine Art Ladenlokal, eine kleine Bäckereifiliale mit Café oder eine Eisdiele. Dafür könnte man laut Reindl sogar einen kleinen Freisitz schaffen. Auf Vorschlag von Gemeindechef Heckl soll nun erst einmal per Ausschreibung, "so, wie der Laden jetzt ist", eruiert werden, ob es Interessenten für die Räumlichkeiten gibt.

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