Mammendorf:Gemeinde als Bauherr

Mammendorf will in der Ortsmitte Sozialwohnungen errichten

Von Manfred Amann, Mammendorf

Die Gemeinde Mammendorf möchte in der Ortsmitte möglichst zügig Sozialwohnungen errichten und dafür das von der Staatsregierung neu aufgelegte Förderprogramm "Wohnungspakt Bayern" nutzen. Doch so schnell wie erhofft wird der Bau nicht möglich sein, da die erforderliche EU-weite Ausschreibung für das Projekt und die Bindung an die Vergabe-Verordnung viel Zeit erfordern. Nach grober Schätzung des Projektleiters sollte der Baubeginn nicht vor dem ersten Halbjahr 2021 angesetzt werden. Der Gemeinderat hatte sich unlängst darauf verständigt, nicht darauf zu warten, bis im Landkreis oder im Verbund mit anderen Kommunen eine Baugenossenschaft gegründet werden kann.

Auch um von der gegenwärtig guten Zinslage auf dem Kapitalmarkt profitieren zu können, wolle die Gemeinde den sozialen Wohnungsbau selbst in die Hand nehmen und diesen überwiegend mit einem Kredit finanzieren, hatte Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) dazu erklärt. Da Projekte des sozialen Wohnungsbaus vom Freistaat mit 30 Prozent bezuschusst würden und weitere 60 Prozent der Bausumme mit einem zinsverbilligtem Darlehen finanziert werden könnten, sollte man schnell handeln. Trotz der prognostizierten langen Laufzeit will der Gemeinderat an dem Projekt festhalten und umgehend die für eine Ausschreibung der Planung notwendigen Voraussetzungen schaffen. Vorgesehen ist, auf dem gemeindeeigenen Grundstück zwischen dem Ronberger-Weg und der Kreuzstraße an der Augsburger Straße (B2) einen Gebäudekomplex mit Wohnungen zu errichten, die im Vergleich zu den üblichen Angeboten preiswerter zu mieten sind.

Das Vorhaben wird von der Planung bis zur Wohnungsvergabe von der Gemeinde als Bauherr durchgezogen. Den allgemeinen Mangel an preiswertem Wohnraum werde man dadurch nicht beseitigen können, sagte Bürgermeister Heckl, man wolle aber diesbezüglich Verantwortung übernehmen und "wenigstens einen Akzent setzen". Die Rückzahlung des Kredites werde man trotz etlicher anderer finanzintensiver Vorhaben wie den Rathausanbau samt Tiefgarage oder der Errichtung einer Kindertagesstätte auch noch stemmen können, so der Gemeindechef.

Ursprünglich hatte die Gemeinde mit verschiedenen Investoren verhandelt, war dann aber zu der Überzeugung gelangt, selbst in den sozialen Wohnungsbau einzusteigen und die Baulast aus eigenen und staatlichen Mitteln zu schultern. Wie der Projektleiter nun im Gemeinderat erläuterte, bietet das Grundstück je nach gewünschter Größe Platz für sieben bis 13 Wohnungen. Aufgrund der geringen Tiefe von 15 Metern und der baurechtlichen Forderung, Abstände zur B2 und zur rückwärtigen Bebauung einzuhalten, sei es "nicht möglich, recht viel mehr zu machen". Da es auch schwierig sei, ausreichend Stellplätze auszuweisen, müsse eine Tiefgarage in Betracht gezogen werden.

Die Kosten dafür schätzt der Architekt auf bis zu 450 000 Euro. Die Nähe zur B2 mache zudem ein Lärmgutachten erforderlich, das schon vorliegen sollte, bevor der Planungsauftrag ausgeschrieben wird, erklärte der Projektsteuerer. Außerdem sollten sich die Ortspolitiker schon im Vorfeld darüber im Klaren sein, wie groß die Wohnungen werden sollen. Für das Wohngebäude rechnet der Architekt mit Kosten bis 3,5 Millionen Euro.

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