Maisach:Unterschiedliche Wahrnehmungen im Festzelt

Maisach: Durchgelüftet wird das vollbesetzte Festzelt beim Auftritt der Kabarettistin Martina Schwarzmann.

Durchgelüftet wird das vollbesetzte Festzelt beim Auftritt der Kabarettistin Martina Schwarzmann.

(Foto: Lukas Barth)

Der neue Wirt und die Brauerei ziehen eine eher positive Zwischenbilanz des Maisacher Volksfests. Doch manche Gäste sehen das anders.

Von Erich C. Setzwein, Maisach

Fünf Tage Volksfest in Maisach, fünf durchwachsene Tage für Brauerei, Festwirt und Gäste, und dennoch ziehen die Brauerei Maisach und René Kaiser eine durchaus positive Zwischenbilanz. Noch bis zum Sonntag dauert das Fest, und wenn der Regen den Volksfestplatz nicht ganz wegspült, dann dürfte es für alle Parteien gut ausgehen. Manche Gäste sahen den bisherigen Verlauf anders oder waren mit anderen Vorstellungen gekommen.

"So viel war auf dem Festplatz schon lange nicht mehr los. Der neue Festwirt René Kaiser und sein Team haben jedenfalls alle Hände voll zu tun, um die vielen feierlustigen, hungrigen und durstigen Besucher zu bewirten. Und umso dankbarer sind sie auch allen verständnisvollen Gästen, wenn es mal ein wenig länger dauert: verhungert oder verdurstet ist jedenfalls noch niemand auf dem Maisacher Volksfest." Diese Einschätzung gibt die Brauerei Maisach am Mittwoch ab, und das trifft laut René Kaiser auch zu. Es sei schon viel Bier verkauft worden, die Gäste bestellten gerne und hätten Spaß. Zumindest die meisten. Einige von ihnen haben sich nach Darstellung Kaiser so danebenbenommen, dass er kurz davor gewesen sei, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen und das Fest zu schließen: "Für immer."

Doch was hat einige Besucher so aufgebracht, dass sie dem Personal gegenüber extrem ausfällig geworden sind? Kaiser sagt, dass ausgerechnet am Seniorentag zehn Beschäftigte plötzlich fehlten. Vier Mitarbeiter in der Küche und sechs im Service seien nicht gekommen, das habe Auswirkungen gehabt. Doch anstatt Verständnis für die aktuell schwierige Personalsituation aufzubringen, hätten einige ältere Menschen aggressiv reagiert. Kaiser sagt: "Von einer Generation, die uns Anstand und Respekt beigebracht hat, habe ich so etwas nicht erwartet." Er habe festgestellt, dass Besucher das Volksfest nicht genießen könnten oder wollten: "Man geht doch auf ein Volksfest, um sich zu amüsieren. Und dafür sollte man doch Zeit haben."

Auch beim Auftritt von Martina Schwarzmann am Dienstagabend habe er sich unter Druck gesetzt gefühlt. Dass das Zelt zwei Stunden geschlossen worden sei und die Küche während des Soundchecks der Kabarettistin nicht habe arbeiten dürfen, habe sich auf den Verlauf des Abends ausgewirkt. Die Veranstaltung war mit 1500 Plätzen ausverkauft, aber zwischen Zeltöffnung und Veranstaltungsbeginn sei nur eine Stunde gelegen. Dass da nicht alle Bestellungen abgearbeitet werden konnten, sei doch nachvollziehbar. An diesem Abend hatte Kaiser Verstärkung beim Personal durch erfahrene Kräfte, die auf der Wiesn in der Fischer-Vroni und in der Bräurosl bedienen. Und auch die hätten ihren Unmut über Respektlosigkeiten mancher Gäste geäußert. Kaiser hofft nun auf eine gute zweite Hälfte der Festwoche und ist schon gespannt auf den Donnerstagabend mit dem Trio Schleudergang (19 Uhr) und am Freitag mit dem Discoabend (20 Uhr). Am Sonntag dann ist großer Feuerwehrtag mit Schauvorführungen von 15 Uhr an und Ausklang des Volksfests.

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