Maisach:Nachbarprotest stoppt Rappenglitz

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Messebau-Firma zieht Antrag auf Erweiterung zurück

Die Firma Rappenglitz Messebau im Maisacher Ortsteil Gernlinden-Ost hat ihren Antrag auf Erweiterung wegen heftiger Proteste von Nachbarn und deren Drohung, gegen das Vorhaben vor Gericht zu ziehen, zurückgezogen. "Wir haben nach diesem Widerstand gesagt, wir müssen unsere Energie in unsere Arbeit stecken", eine längerfristige Auseinandersetzung mit der Nachbarschaft widerspreche auch der Firmenphilosophie, erklärte Geschäftsführer Michael Lex gegenüber der SZ. Ob das 1947 an der Palsweiser Straße in Gernlinden-Ost gegründete Unternehmen mit rund 70 Mitarbeitern, etwa die Hälfte davon aus Maisach und Umgebung, nun noch weiter in der Gemeinde bleibt, ist derzeit offen. Die Messebau-Firma ist für die Gemeinde ein nicht unwesentlicher Zahler von Gewerbesteuern.

Bürgermeister Hans Seidl hatte auf der Bürgerversammlung im März mit Blick auf Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und die massive Konkurrenz durch Kommunen wie Olching und Bergkirchen mit ihren Gewerbezentren direkt an der Autobahneinfahrt für die Rappenglitz-Erweiterung geworben. "Wir müssen kämpfen, dass wir unsere Betriebe am Ort halten", hatte er betont. Anwohner aus Gernlinden-Ost waren aber nicht dieser Meinung, gründeten eine Bürgerinitiative und drohten lautstark mit einer Klage. Nach Angaben von deren Sprecher Simon Socher hatte die Initiative zuletzt rund 40 Mitstreiter, die meisten aus der direkten Umgebung. Dass sie durch die Erweiterung auch profitiert hätten, unter anderem durch ein lockereres Baurecht, weniger Verkehr von Rappenglitz, da mit der Erweiterung vier Lager an einem Standort vereint worden wären, sowie geräuscharme Elektro-Gabelstapler, die das Unternehmen anschaffen wollte, zählte für die Gegner nicht. "Augenwischerei" kommentierte Socher das gelockerte Baurecht. Die Gemeinde Maisach will das weltweit operierende Familienunternehmen nicht so schnell ziehen lassen und hat angekündigt, ihr einen Alternativ-Standort vorzuschlagen.

© SZ vom 28.04.2016 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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