Maisach:Hilfe für die Schwachen

VdK Maisach

Bei der Feier zum 70. Jubiläum des VdK-Ortsverbandes Maisach hält Bezirksgeschäftsführer Robert Otto den Festvortrag.

(Foto: Günther Reger)

Der VdK-Ortsverband begeht sein 70-jähriges Bestehen

Von Erich C. Setzwein, Maisach

Man mag Norman Dombo ein langes Leben und bis ins hohe Alter viel Freude wünschen, dann wird der Vorsitzende des Maisacher VdK-Ortsverbandes schaffen, was seine Vorgänger ihm vorgemacht haben: jahrzehntelange Vorstandsarbeit. Nach dem Gründungsvorsitzenden Max Hoffmann stand Albert Frank 26 Jahre an der Spitze, und auf ihn folgte Hans Höss, der nach 22 Jahren das Amt des Vorsitzenden an Dombo übergab. Antrieb für ihn dürfte nicht nur sein, das er mit 413 Mitgliedern einen starken Ortsverband führen darf, sondern auch, dass er in einem besonders starken Kreisverband eingebunden ist. Das haben Dombo und den vielen Gästen der 70-Jahr-Feier des VdK Maisach am Sonntag alle Festredner bestätigt.

Es ist nicht eine verschworene Gemeinschaft, die am Morgen in der Kirche zum Festgottesdienst zusammenkommt und hernach beim von Bräustüberl-Wirt Harry Faul aufgetischten Mittagessen sitzt. Es scheint wie Familie zu sein, die Mitglieder kennen sich mindestens gut oder sind gar sehr gut befreundet und verbringen viele freie Minuten gemeinsam. Deshalb gibt es bei den Grußworten und dem Festvortrag von VdK-Bezirksgeschäftsführer Robert Otto oft ein gleichzeitiges Kopfnicken, wenn an die vergangenen Jahrzehnte erinnert wird. Die meisten, die am Sonntag bis zum Nachmittagskaffee bleiben und dem Sozialverband ihren Respekt erweisen, sind schon in dem Alter, in dem sie auf die wichtigste Säule des Verbandes zurückgreifen könnten - die Beratung in allen rechtlichen Fragen rund um die Versorgung.

Ob Rentner oder Behinderter, für den VdK hat die Hilfe für sozial Benachteiligte Priorität, wie Robert Otto unterstreicht. Für den Kreisvorsitzenden Roland Müller, der dieses Amt nun auch schon wieder 14 Jahre inne hat, ist es praktizierte Nächstenliebe und für Thomas Karmasin, der sein Grußwort in Abwesenheit verlesen ließ, sind es Überzeugung und Engagement, mit der der VdK Maisach für seine Mitglieder eintritt.

Der als reine Selbsthilfeorganisation von Kriegsversehrten und Hinterbliebenen in Bayern 1946 gegründete Verband fand laut Roland Müller auch im Landkreis rasch viele Mitglieder. Witwen von Soldaten, die mit Behörden um eine Rente kämpften, oder behinderte Soldaten, die Unterstützung und Beratung benötigten schlossen sich dem "Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands" an. 1948 waren es 600 Mitgliedern, 40 Jahre später überschritt die Mitgliederzahl erstmals die Dreitausendergrenze und mittlerweile gehören im Kreis 830 Menschen dem VdK an. In ganz Maisach, also inklusive dem Ortsverband Gernlinden, sind es 650. Seit 1990 heißt der ehemalige Kriegsopferverband offiziell Sozialverband, und für den gibt es laut Robert Otto noch viel zu tun in der Sozialpolitik. So ist die Barrierefreiheit noch lange nicht erreicht, die Sozialleistungen, wie die Mütterrente, noch lange nicht da, wo sie die "Schutzmacht der kleinen Leute", so Otto, haben möchte. Und auch bei der Pflege gibt es noch einiges zu verbessern.

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