Maisach:Harmonie unter Konkurrenten

Bundestagskandidaten

Eine Frau, drei Männer: Beobachter sagen Katrin Mair gute Chancen gegen Anton Kreitmair, Georg von Hundt und Florian Schiller (von links) voraus.

(Foto: Günther Reger)

Die vier Bewerber um das CSU-Wahlkreismandat lassen bei ihrer ersten Vorstellung nur wenig Unterschiede erkennen

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Ob es ein schlechtes Omen für Florian Schiller war, dass das Mikrofon streikte, als er sich als erster für die Kandidatur des CSU-Bewerbers für den Wahlkreis Fürstenfeldbruck und Dachau vorstellen sollte? Die etwa 50 Anwesenden bei der CSU-Auftaktveranstaltung zum Kennenlernen der vier potenziellen Nachfolger von Gerda Hasselfeldt am Freitagabend jedenfalls reagierten auf die kleine Panne nicht. Darüber hinaus ließ der praktisch nach jedem Redebeitrag reflexartig einsetzende Applaus auch keine Vorlieben der Zuhörer erkennen. Auch nicht für die als "Kronprinzessin" der scheidenden CSU-Landesgruppenchefin gehandelte Katrin Mair aus Türkenfeld.

Dabei hätte man im Bürgerzentrum im Maisacher Ortsteil Gernlinden, das ja im Landkreis Fürstenfeldbruck liegt, schon einen Heimvorteil für Mair erwarten können. Immerhin lebt die 34-Jährige schon gut zehn Jahre im Landkreis, saß sechs Jahre für die CSU Gröbenzell im Gemeinderat. Die anderen Interessenten, alles Männer, kommen hingegen aus dem Landkreis Dachau. Zu diesem hat Mair übrigens auch einen starken Bezug: Sie stammt aus Günding. Allerdings waren neben etlichen Maisachern, Gröbenzellern und Emmeringer Christsozialen auch viele, vor allem junge CSU-Mitglieder aus dem Nachbarlandkreis zu der ersten Vorstellungsrunde der vier Interessenten gekommen.

Da saßen also auf dem Podium um den Brucker CSU-Fraktionschef und Moderator des Abends, Andreas Lohde, neben Mair, die Schatzmeisterin in der oberbayerischen CSU ist, der Landtagsabgeordnete und Präsident des Bauernverbands Oberbayern, Anton Kreitmair, 53, der 31 Jahre alte Florian Schiller, Chef der CSU-Fraktion im Dachauer Stadtrat. Und schließlich der 45-jährige Mediziner Georg von Hundt. Der hat die wenigste politische Erfahrung. Allerdings geben Beobachter auch seinen beiden männlichen Mitbewerbern nicht allzu große Chancen, die Abstimmung im November zu gewinnen: Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Mitglieder für einen Bewerber aus ihrem Landkreis stimmen, hat Mair keine Konkurrenz. Im Kreis Dachau müssen die Mitglieder sich für einen von drei entscheiden.

Bei der Entscheidungsfindung soll nun die Vorstellungsreihe helfen. Moderator Lohde befragte die vier zu verschiedenen Themen wie etwa Zukunft der Landwirtschaft, steigende Mieten oder Asylpolitik. Dabei wurde vor allem deutlich, dass das Problembewusstsein bei allen vorhanden ist. Praktische Lösungsansätze hörte man am Freitagabend allerdings nur wenige. So beteuerten beispielsweise alle, dass die Grundstücks- und Mietpreise zu hoch seien und man etwas dagegen tun müsse. Was aber, das blieb vage. Nur von Hundt regte an, dass Kommunen auf Grundstücken in Erbpacht günstig Wohnraum schaffen könnten. Kreitmair nannte sozialen Wohnungsbau "nicht umsetzbar". Inhaltliche Unterschiede waren meist nur in Nuancen erkennbar. Beim Verkehr sprachen sich alle für eine verstärkte Förderung der Schiene aus, beim Fliegerhorst forderten alle mehr finanzielle Hilfe vom Bund. Und Katrin Mair fragte, ob angesichts der veränderten Sicherheitslage die Offizierschule nicht doch in Fürstenfeldbruck bleiben sollte.

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