Im Mai dieses Jahres ist Peter Aust (SPD) zum Dritten Bürgermeister von Maisach gewählt worden, zum 1. November gibt er dieses Amt schon wieder ab. Aust, gerade 50 geworden, begründet seinen Rückzug mit beruflichen Notwendigkeiten. Die städtische Forstverwaltung München, bei der Aust angestellt ist, habe ihm neue Aufgaben übertragen. Das mache es nahezu unmöglich, werktags Termine wahrzunehmen. "Die wenige freie Zeit, die bleibt, erlaubt es mir nicht, das Amt des Dritten Bürgermeisters in der Qualität, die es erfordert, auszuführen", schreibt der Forstwirt in seiner Erklärung. Zu der wäre er nicht verpflichtet gewesen, weil das 2012 geänderte Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz von Mandatsträgern keinen triftigen Grund zur Niederlegung des Amtes mehr verlangt.
Bürgermeister und Fraktionen haben sich zwischenzeitlich darauf verständigt, das Amt des Dritten Bürgermeisters vorerst nicht zu besetzen. Statt dessen sollen die Referenten des Gemeinderates Aufgaben und Termine übernehmen, die sonst ein Dritter Bürgermeister wahrnimmt.
Aust, der ebenso wie seine Vorgängerin im Amt, Waltraut Wellenstein, aus Gernlinden kommt, erfüllte auch die Funktion eines Ortsbürgermeisters für Gernlinden. Dass es diesen nichtoffiziellen Posten gibt, kritisierte der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Gottfried Obermair, in der jüngsten Gemeinderatssitzung scharf. Wie schon in der konstituierenden Sitzung im Mai, lehnte er es ab, das Amt wieder mit einem Gemeinderatsmitglied aus Gernlinden zu besetzen. Obermair, der selbst von 2002 bis 2008 Dritter Bürgermeister war, kündigte an, dass sich die Freien Wähler "wieder für den Dritten Bürgermeister positionieren", sollte es zu einer Wahl kommen. Nach der Sommerpause 2021 will der Gemeinderat weiter über den Stellvertreterposten beraten.