Maisach:Ende der Behaglichkeit

Maisach: Ausgaben und damit Verbesserungen für das Maisacher Freibad wird die Gemeinde verschieben müssen, weil die Mittel fehlen.

Ausgaben und damit Verbesserungen für das Maisacher Freibad wird die Gemeinde verschieben müssen, weil die Mittel fehlen.

(Foto: LEONHARD SIMON)

Die Maisacher werden im kommenden Jahr auf einiges in ihrer Gemeinde verzichten und auch mehr bezahlen müssen.

Kommentar von Erich C. Setzwein

Viele Jahre lang haben die Maisacherinnen und Maisacher mitverfolgen dürfen, wie ihre Gemeinde Geld, ja viel Geld ausgibt. Am sichtbarsten ist dies sicher auf der südlichen Umfahrung des Hauptortes zwischen den Kreisverkehren westlich und östlich des Fliegerhorstes. Nicht ganz so sichtbar ist das, was die Gemeinde tagtäglich leistet und was ebenso viel Geld - und zwar ganz beträchtlich viel - kostet. Maisach wächst als Gemeinde, und immer mehr Einwohner bedeuten auch mehr Ausgaben. Darüber machen sich die wenigsten Gedanken, solange alles da ist und funktioniert: Schulen, Kindergärten, Straßen, Badespaß.

Nach all den Jahren, in denen die Abgabenlast ziemlich gleich geblieben ist, müssen nun die Maisacher für all das mehr bezahlen, was ihnen ihre Kommune zur Verfügung stellt. Die Kürzungen, die der Gemeinderat nun vornehmen wird, wären also konsequent. Es sind sehr viele Ausgabenpositionen betroffen, der Fokus liegt nicht auf einem oder nur wenigen Bereichen. Und in der Finanzplanung für die kommenden vier Jahre ist zu erkennen, dass sich die Einnahmenseite verbessern könnte, dass Ausgaben nur verschoben werden müssen. Was sicher bleiben wird, sind die Anpassungen bei den kommunalen Steuern. Dabei gäbe es noch Potenzial, zu Geld zu kommen, ohne die Ärmeren zu treffen, die auch gern in Maisach leben.

Dass der Bürgermeister selbst den Rotstift benutzt und eine fast schon toxische Liste mit Leistungskürzungen einerseits und Steuererhöhungen andererseits vorlegt, ist als mutig anzusehen. Er hätte die Verantwortung auch an das Gremium abgeben können, das über den Etat für kommendes Jahr entscheidet. Doch der Finanzausschuss war ganz offenbar froh darüber - und der Gesamtgemeinderat dürfte es am Donnerstag wohl auch sein -, dass er nicht da 1000 und dort 100 000 Euro kürzen muss. Es war für Seidl, der zusammen mit seinem Gemeinderat gern Wohltaten verteilt und den Ehrenamtlichen in Vereinen und der Feuerwehr großzügig Zuschüsse vergibt, sicherlich keine leichte Aufgabe. Aber er will als Bürgermeister selbst bestimmen, was die Gemeinde sich leisten kann, und nicht von der Kommunalaufsicht im Landratsamt an die kurze Leine genommen werden.

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