Maisach:Freibad wird saniert

Maisach: Für sportliche Schwimmstunden und Familiennachmittage ist das Freibad Maisach ausgestattet. Mehr Attraktionen wird es nicht geben.

Für sportliche Schwimmstunden und Familiennachmittage ist das Freibad Maisach ausgestattet. Mehr Attraktionen wird es nicht geben.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Nach dem Verwaltungs­gerichtsprozess will die Gemeinde anderthalb Millionen Euro in den Erhalt der technischen Anlage investieren

Von Erich C. Setzwein, Maisach

Wenn es eins gibt, um was andere Gemeinden Maisach beneiden, dann dürfte es das Freibad sein. Eingebettet in den Ort und direkt an der vorbeifließenden Maisach gelegen, ist es ein idealer Ort nicht nur für die Maisacherinnen und Maisacher, ihre Freizeit zu verbringen. Doch weil neben dem Bad Menschen wohnen, die sich mit dem Betrieb nicht abfinden können, hat nun das Verwaltungsgericht im Rechtsstreit mit einer Anwohnerin entschieden und die Existenz des Bades gesichert. Darauf kann nun die Gemeinde aufbauen und die Technik des Freibades und das Becken sanieren. Anderthalb Millionen Euro sollen dafür im Haushalt 2022 berücksichtigt werden.

Noch liegt dem Gemeinderat und der Verwaltung die schriftliche Begründung des Ende September ergangenen Urteils nicht vor, doch für die Kommunalpolitiker steht fest, dass das Bad in seinem Bestand gesichert ist und dementsprechend auch ertüchtigt werden kann. Klar ist dabei auch, dass keine weiteren "Attraktionen" dazukommen können. Denn so viel vom mündlichen Richterspruch haben Bürgermeister und Gemeinderäte verstanden: Es bleibt beim derzeitigen Status eines Sportbades, ein Spaßbad darf es nicht werden.

Ein Bad mit einigen Attraktionen mehr als im alten Freibad hätten sich manche Maisacher auf dem Gelände für die Trabrennbahn vorstellen können. Dorthin will der SC Maisach ziehen, und in der Nähe des Fußballplatzes hätte sich auch Bürgermeister Hans Seidl (CSU) ein neues Bad gut vorstellen können. Aber dazu wird es vorerst nicht kommen, weil Maisacher Bürgerinnen und Bürger bei einer Informationsveranstaltung zu den Neubau-Ideen im Juni dieses Jahres ein Stimmungsbild zeichneten, das sich nicht mit der Euphorie mancher Gemeinderäte in Einklang bringen ließ.

Will die Gemeinde das Freibad im Bestand erhalten, muss sie auch investieren. Das hat am Donnerstagabend Bauamtsleiterin Petra Endres im Gemeinderat klargemacht. Das aus Edelstahl gefertigte Schwimmbecken hat viele korrodierte Stellen. Die müssen ausgebessert werden. Die Pumpen und andere technische Einrichtungen müssen erneuert werden.

Alles, was nötig ist, um den Betrieb weiterführen zu könne, ist schon einmal zusammengerechnet und mit 550 000 bis 700 000 Euro veranschlagt worden. Allerdings war das im vergangenen Jahr und seither sind alle Preise in die Höhe gegangen. Nun müssen für die selben Arbeiten bereits 1,5 Millionen Euro eingerechnet werden. Und da sind noch nicht die Wünsche von Freibadreferent Christian Kemether (CSU) berücksichtigt, der gerne eine Kalkulation für die Erneuerung der Toiletten und Dusche hätte.

Stimmt der Gemeinderat bei den Etatberatungen für 2022 den Sanierungskosten zu, könnten laut Bauamtsleiterin Endres die Sanierungsarbeiten schon nach der Freibadsaison im Herbst 2022 beginnen. Für das weitere Vorgehen ist dem Gemeinderat aber wichtig, das Urteil des Verwaltungsgerichts genau zu kennen. Petra Endres machte deutlich, dass die nun abgewendete Klage nicht die letzte sein müsse.

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