Maibäume:Kraftakt nach der Zwangspause

Maibäume: Klassisch werden Maibäume wie hier in Fürstenfeldbruck von Hand aufgestellt. In besonderen Situationen kommen auch Maschinen zum Einsatz.

Klassisch werden Maibäume wie hier in Fürstenfeldbruck von Hand aufgestellt. In besonderen Situationen kommen auch Maschinen zum Einsatz.

(Foto: Günther Reger)

Jahrelang verhindert die Corona-Pandemie, dass die Tradition des Maibaumaufstellens fortgesetzt wird. Im Mai soll wieder gefeiert werden.

Von Bettine Kuffer, Fürstenfeldbruck

Nach fast drei Jahren Pause sollen im Mai wieder Maibäume im Landkreis Fürstenfeldbruck aufgestellt werden. Und es soll gefeiert werden. Viele Vereine sind aus ihrem üblichen Rhythmus geraten, und weil dann so viele Veranstaltungen stattfinden werden, haben sich die Vereine untereinander abgesprochen. Nicht alle wollen oder müssen am 1. Mai feiern, manche verschieben den Termin auf einen anderen Tag im Mai.

  • Adelshofen

In Adelshofen kann man von zehn Uhr an am 1. Mai zuschauen, wie der Maibaum traditionell auf dem Dorfplatz aufgestellt wird. Der Burschenverein Adelshofen plant auch eine klassische Maibaum-Feier, begleitet von Blasmusik, und einem anschließendem Mittagessen, erzählt der Vorsitzende Alex Staffler. Den Baum hat der Verein noch nicht. Es soll ein Naturbaum sein, der nicht entrindet und bemalt wird. Deswegen wird dieser erst am 30. April gefällt und in der Nacht zum 1. Mai geschmückt. Die Adelshofener sind durch die Corona-Pause nicht aus ihrem Rhythmus gekommen. Sie stellen den Baum alle zwei Jahre auf und wechseln sich mit Nassenhausen ab.

  • Alling

Auch die Landjugend Alling stellt am 1. Mai von 10.30 Uhr an den Maibaum auf. Albert Hiltmair, der Erste Vorsitzende der Landjugend, erzählt, sie hätten das Glück, alles ortsintern organisieren zu können. Dadurch könnten sie auch kurzfristig die Feier den aktuellen Maßnahmen anpassen. Allerdings wollen sich die Mitglieder nicht davon abhalten lassen, egal welche Maßnahmen zu dem Zeitpunkt greifen. "Im Zweifelsfall auch ohne Publikum", betont der Vorsitzende.

  • Aufkirchen

Der Vorsitzende des Burschenvereins Aufkirchen, Thomas Heigl, ist dagegen guter Dinge, dass der Maibaum am 1. Mai aufgestellt werden kann. Denn der Burschenverein hat schon im Jahr 2021 mit der Planung der Feierlichkeiten begonnen und "für alle Eventualitäten vorgesorgt". Thomas Heigl äußert die Hoffnung, dass bei der Aufstellung keine Corona-Schutzmaßnahmen erforderlich sein werden.

  • Emmering

Der Burschenverein Emmering stellt am 1. Mai vormittags den noch gut versteckten Baum auf. Angaben zu der genauen Herkunft des Baumes wolle er aus Sorge vor einem möglichen Diebstahl durch den Nachtbarort nicht machen, sagt Johannes Weiß, Vorsitzender des Vereines. Er äußerte sich hoffnungsvoll darüber, die Feierlichkeiten mit Getränken und der Blaskapelle begehen zu können.

  • Geiselbullach

Die Maibaumfreunde Geiselbullach planen auch erst mal alle möglichen Maßnahmen mit ein, wie der Vorsitzende Andi Schmidt mitteilt. Das endgültige Konzept werde erst von der kommenden Woche an erstellt werden. Erst dann wisse man, wie aufgestellt werden dürfe, sagt Schmidt. Die Maibaumfreunde haben den alten Maibaum schon Anfang Februar als Zeichen für die geplante Aufstellung des neuen Baumes umgelegt. Auch sie haben ihren neuen Baum schon gefällt und wollen ihn am 16. April aus dem Wald holen, um anschließend mit dem Herrichten beginnen. Wie Andi Schmidt erzählt, planen die Maibaumfreunde Geiselbullach, den Baum mit reiner Muskelkraft aufzustellen und keinen Kran zu benutzen. Dies hänge aber davon ab, wie die Regelungen zu dem Zeitpunkt aussehen würden. Der Vorsitzende ist aber zuversichtlich, dass es zu einer traditionellen Aufstellung mit Publikum am 1. Mai kommt.

  • Gröbenzell

Der Trachtenverein Almfrieden wird am 1. Mai den Maibaum als Teil des Programmes der Maifeier in Gröbenzell von elf Uhr an aufstellen. Einen festen Baum hat der Trachtenverein nach den Worten von Peter Burkhart, Pressewart des Vereines, noch nicht. Diesen hole man erst eine Woche vorher aus dem Wald und schmücken ihn dann.

  • Jesenwang

Der Burschenverein Jesenwang stellt dieses Jahr keinen Maibaum auf. Dies überlasse man der Feuerwehr Pfaffenhofen. Das treffe sich aber ganz gut, erklärt Markus Fraunhofer, Vorsitzender des Burschenvereins, denn dann stellt der Burschenverein Jesenwang nächstes Jahr passend zum Ortsjubiläum den Maibaum auf und sei nach dem Ausfall 2020 wieder im ursprünglichen Rhythmus. Auch nicht dabei ist die Landjugend Althegnenberg. Diese veranstalte aber eventuell einen Tanz in den Mai, wie die Landjugend auf die Nachfrage mitteilte.

  • Olching

In Olching wird von neun Uhr an die Kolpingsfamilie Olching den Maibaum aufstellen. Wie der Vorsitzende Maximilian Gigl erklärt, plant man in Olching ein traditionelles Aufstellen des Maibaumes. Dies sei aber auch vom Wetter und den Schutzmaßnahmen abhängig. Denn bei Nässe wäre es zu gefährlich, den Baum ohne Kran aufzustellen. Der Vorsitzende betonte noch extra, dass am Abend ein neuer Maibaum stehen werde. Die Frage sei halt nur, ob man darauf mit einem Flaschenbier oder einer ordentlichen Maß anstößt.

  • Puchheim-Ort

Am 1. Mai wird in Puchheim-Ort kein Maibaum aufgestellt. Der Maibaumverein, 2020 gegründet, wollte eigentlich schon im vergangenen Jahr seinen ersten Maibaum aufstellen, wie die Erste Vorsitzende Nicole Amberger erklärt. Freilich, ein Maifest sei schwer zu organisieren gewesen, deshalb ist aus dem Baum auch kein öffentliches Wahrzeichen geworden, sondern es wurden "Corona-Bänke" daraus gemacht. Laut Nicole Amberger werden die Bankerl ersteigert oder verkauft, um von den Erlösen die Feier in diesem Jahr bezahlen zu können. Der Baum für dieses Jahr ist schon gefällt und entrindet. Er liegt zur klassischen blau-weißen Bemalung in Puchheim bereit. Aufgestellt wird der Maibaum feierlich aber erst am 15. Mai 2022 in Puchheim.

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