LiteraturSkurriles Science-Fiction-Abenteuer

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Verbunden sind die beiden Romane des Kottgeiseringers durch die Hauptfigur Ansgar Weiss, die auf den Mars umgesiedelt wird.
Verbunden sind die beiden Romane des Kottgeiseringers durch die Hauptfigur Ansgar Weiss, die auf den Mars umgesiedelt wird. (Foto: Carmen Voxbrunner)

In seinem neuen Roman Topkela entwirft der Kottgeiseringer Autor Wolfram Weisse ein Szenario für den Weltuntergang – und die Suche nach einer neuen Heimat für die Menschheit.

Von Manfred Amann, Kottgeisering

„Wenn wir mit unserem Planeten weiter so umgehen, dass Umweltzerstörung und Klimawandel ihn für den Menschen unbewohnbar machen, was dann?“. Dies ist eine von vielen Fragen, die Wolfram Weisse aus Kottgeisering dazu animiert haben, nach seinem Debütroman „Schafskälte“ seinen zweiten Science-Fiction-Thriller zu schreiben. „Topkela - Im Raum jenseits aller Grenzen“ ist das 425 Seiten umfassende Werk überschrieben, womit ein Hinweis darauf gegeben wird, dass die spannende, wendungsreiche, und zuweilen groteske und skurrile Erzählung viel mit dem Universum und den Vorgängen darin zu tun hat, und dass der Mensch nicht davon ausgehen kann, dass alles so ist, wie es scheint.

Ist die Zeit nur für die Menschen da, um ihr Dasein einordnen zu können, ist auch so eine Frage. „Es ist mir ein Anliegen, aufzuzeigen, dass es für unsere Erde vielleicht fünf vor zwölf ist“, sagt Weisse. So gesehen ist der Roman auch als Protestnote zu verstehen, die sicher jeden anspricht, der sich um das Fortbestehen der Erde Sorgen macht. „Ich habe lange überlegt, ob ich meiner Familie und mir neben meiner beruflichen Tätigkeit als Marketingleiter eines IT-Unternehmens das zeitaufwendige Recherchieren und Verfassen noch einmal zumuten kann“, verrät der SciFi-Fan. Neun Monate lang habe er jede freie Minute für das Buchprojekt verwendet. Da das Echo auf den Erstlingsroman „Schafskälte“ positiv gewesen sei und er auf den familiären Rückhalt habe bauen können, habe er Freizeit und Urlaubstage geopfert.

Die mit über- und außerirdischen Abenteuern angereicherte Geschichte, in der es auch zu Begegnungen mit göttlichen und Geisteswesen kommt, spielt etwa um 2045. „Gar nicht Mal so lange hin“, merkt Weisse dazu an. Alle klimatischen Kipppunkte auf der Erde sind zu diesem Zeitpunkt längst erreicht und es gibt kein Zurück, die Erde wird absehbar überhitzen und kollabieren. Die Vereinten Nationen haben sich im Streit um die dringend erforderlichen Maßnahmen für die Begrenzung des Klimawandels längst aufgelöst. Während die daraufhin von deutlich weniger Ländern gegründete Ersatz-Staatengemeinschaft „Earth-Council“ alles versucht, den Welt- und damit den Menschheitsuntergang noch aufzuhalten, versuchen insbesondere in den USA Regierung, Militärs und Staatsorgane, die Quantentechnologie zu nutzen, um zumindest einer von ihnen bestimmten „Elite“ das Verlassen der Erde zu ermöglichen, um auf dem Mars den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Die übrige Bevölkerung würde dann ihrem Schicksal überlassen. Zwei Wissenschaftler haben ein Quantenpult entwickelt, das Abreise und Eintreffen am Ziel, ähnlich dem Beamen, gleichzeitig ermöglicht. Mit ihm konnte bereits ein Mensch, nämlich Ansgar Weiss, von der Erde auf den Mars umgesetzt werden.

„Mit Ansgar ist der Bezug zu meinem Erstlingsroman „Schafskälte“ hergestellt“, verrät der 45-jährige Autor. Ansgar, der nach Gründen und Zusammenhängen sucht, die jedes Jahr seinen Geburtstag zur Zeit der Schafskälte verregnen lassen, schickt der Autor mit wildfremden Menschen, die später zu „Freunden in gleicher Sache“ werden, auf eine zuweilen übernatürliche Reise durch Raum und Zeit, in der es mit dem Quantenpult gelingt, sogar in das 170 Lichtjahre entfernte Sternensystem Topkela zu gelangen, wo weder Zeit noch Raum eine Rolle spielen. Aus Sicht der Erfinder des Quantenpultes sind wissenschaftliche Erkenntnisse, Entwicklungen Allgemeingut und sollen der gesamten Menschheit zugutekommen. Deswegen verweigern sie die Herausgabe der Transformationsmöglichkeit an diejenigen, die auf den Mars umsiedeln wollen, was der Autor parallel zum Romanverlauf in einer kriminalistischen bis irrwitzigen Handlung verarbeitet. Dabei spielen auch die Hopi-Indianer eine große Rolle, die in den USA in einer Art Reservat leben, aber bereits auf dem Mars eine „Außenstelle“ betreiben, um die Umsiedlung des Stammes vorzubereiten. Ist deren Wassergott „Paläokong“ vielleicht der Schöpfer des grenzenlosen Raumes und holt die Hopis auf den Mars, um das Überleben der Menschheit zu sichern? 

 Der Science-Fiktion-Thriller „Topkela-Im Raum jenseits aller Grenzen“ von Wolfram Weisse ist wie dessen Erstlingsbuch „Schafskälte“ als E-Book, Taschenbuch und gebundene Ausgabe auf Amazon erhältlich und kann im Buchhandel bestellt werden.

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