Landwirtschaft:Früh gereifte Körner

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Der heiße und trockene Sommer hat dem Mais nicht geschadet. Die Bauern im Landkreis können mit einer guten Ernte rechnen

Von Luca Thiel, Fürstenfeldbruck

Durch den trockenen und heißen Sommer ist die diesjährige Maisernte drei bis vier Wochen früher dran als üblich. Auf Ertrag und Qualität hat das verfrühte Ernten allerdings keinen Einfluss. Die frühe Ernte, die bereits begann, bringt laut einem Sprecher des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck (AELF) einige Vorteile für die Landwirte. Einer davon ist die Entlastung, denn es bleibt genug Zeit für die Herbstaussaat. Üblicherweise ist der Zeitraum zwischen Schnitt und Neuaussaat sehr gering, was mit Stress verbunden ist.

Im Landkreis wird eine Fläche von 21 700 Hektar landwirtschaftlich genutzt. 3300 Hektar davon sind dieses Jahr dem Anbau von Mais vorbehalten, davon etwa zwei Drittel dem Silo- und ein Drittel dem Körnermais. Die bisherige Ernte hat laut AELF eine durchschnittliche bis gute Qualität. Im Frühling hatte man die Aussaat bis zum Mai verzögert, als "guter Regen" einsetzte.

Der heiße und trockene Sommer stellte für den Mais keine Gefahr dar. Der zufriedenstellende Grundwasserpegel und die gelegentlichen Gewitter und Regenfälle hätten ausgereicht, so dass das Wetter für den Mais Vorteile brachte, so das Landwirtschaftsamt. Vor allem für den Körnermais, der unterschiedlichen Verwendungszwecken zugeführt werden kann. Er dient dem Menschen und dem Vieh als Nahrungsmittel, kann aber auch zu Öl oder Mehl verarbeitet werden. Diese Maissorte zeichnet sich durch seine Trockenheit aus, denn bevor es zur Lagerung kommt, sollte die maximale Restfeuchtigkeit in den Körnern höchstens 14 Prozent betragen. Dieser Wert wird durch die trockene Witterung schneller erreicht, was eine frühzeitigere Ernte und das Sparen von Trocknungskosten zur Folge hat. Bei einem zu hohen Feuchtigkeitswert kommt es bei der Lagerung ansonsten zum Schädlingsbefall.

Der Silomais muss noch früher geerntet werden. Diese Maissorte wird in Biogasanlagen oder in der Milchviehfütterung genutzt. Der Mais sollte bei einer Restfeuchtigkeit zwischen 30 und 35 Prozent geschnitten werden, da die enthaltene Feuchtigkeit eine wichtige Funktion hat. In dem luftdichten Lagerungssilo entstehen durch die Restfeuchte Bakterienstämme, die eine Milchsäuregärung zufolge haben. Dieser sogenannte Silierprozess verlängert die Haltbarkeit. Ist der Mais bei der Ernte bereits zu trocken, verschlechtert sich der Silierprozess und es kann zur Schimmelbildung kommen. Daraus resultiert eine etwa eine schlechtere Biogasausbeute. Nach derzeitigem Stand können sich die Bauern laut Landwirtschaftsamt aber auf eine gute Maisernte freuen - trotz der Hitze und Trockenheit.

© SZ vom 29.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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