Landtagswahl im Kreis:153 500 Wahlberechtigte, zwei Stimmkreise

Am Sonntag treten alle fünf Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis wieder an. Das macht die Abstimmung spannend. Zudem haben auch zwei Newcomer Chancen, über die Liste ins Parlament einzuziehen

Von Gerhard Eisenkolb

153 500 Wahlberechtigte im Landkreis sind an diesem Sonntag aufgerufen, über die Zusammensetzung des neuen Landtags und des Bezirkstags mitzuentscheiden. In den beiden Brucker Stimmkreisen Fürstenfeldbruck-Ost (117) und Landsberg/Fürstenfeldbruck-West (119) bewerben sich jeweils zehn Kandidaten um das Landtagsdirektmandat. Alle fünf Abgeordneten aus dem Landkreis treten wieder an.

Bruck: Wahlplakatierung in der Haupstrasse / Hauptplatz

Wahlplakate vor der Sparkasse in der Brucker Haupstraße.

(Foto: Johannes Simon)

Der Gröbenzeller Reinhold Bocklet (CSU) hat gute Chancen, sein Direktmandat wiederzugewinnen. Alle anderen vier Abgeordneten müssen um jede Erst- und Zweitstimme kämpfen, um wieder ins Maximilianeum einzuziehen. Das sind Thomas Goppel (CSU), Kathrin Sonnenholzner (SPD) und die beiden Grünen Martin Runge und Sepp Dürr.

Der Eresinger Goppel, der an der Grenze zwischen den beiden Landkreisen lebt, und der Germeringer Dürr treten nur noch als Listenkandidaten an, sie können also nur über ihre Zweitstimmen wieder in den Landtag einziehen. Als theoretisch möglich gilt auch ein Wahlerfolg von zwei Kommunalpolitikern, die sich erstmals um ein Landtagsmandat bewerben. Das sind der Puchheimer Altbürgermeister Herbert Kränzlein (SPD) und der Maisacher Gottfried Obermeier (FW).

Bei den wahltaktischen Überlegungen der Kandidaten und Parteien spielt die Größe des Brucker Landkreises mit sehr vielen Wahlberechtigten und die Aufteilung in zwei Stimmkreise eine entscheidende Rolle. Bewerber aus dem Landkreis, die im West-Stimmkreis antreten, können darauf hoffen, wegen ihres Bekanntheitsgrades zusätzlich zu ihren Erststimmen noch viele Zweitstimmen im Oststimmkreis zu erhalten. Das gilt auch umgekehrt. Da in Bayern auch die Zweitstimme personenbezogen vergeben werden, ist nicht die Reihung der Listenkandidaten auf der Oberbayernliste ausschlaggebend für den Einzug ins Parlament, sondern die tatsächliche Zahl der Stimmen.

In den siebzehn Gemeinden des Ost-Stimmkreises leben 117 000 Wahlberechtigte. Hier treten neben Reinhold Bocklet (CSU), Kathrin Sonnenholzner (SPD), Martin Runge (Grüne) und Gottfried Obermair (FW) noch als Direktkandidaten an: Klaus Wollenberg (FDP), Jörn Weichhold (Linke), Tanja Pfisterer (ÖDP), Gisela Träxler (Bayernpartei), Andreas Ströhle (Piraten) und Horst Leicht (Rep).

Die sechs Landkreiskommunen Fürstenfeldbruck, Grafrath, Kottgeisering, Moorenweis, Schöngeising und Türkenfeld bilden mit dem Landkreis Landsberg den Stimmkreis Fürstenfeldbruck-West. Hier bewerben sich um das Direktmandat: Alex Dorow (CSU), Herbert Kränzlein (SPD), Richard Drexl (FW), Detlef Däke (Grüne), Andreas Teichmann (FDP), Hansjoachim Sprinz (Linke), Wolfgang Buttner (ÖDP), Hermann Dempfle (Bayernpartei), Eric Lembeck (Piraten) und Manfred Lurz (Rep).

Im Stimmkreis Ost erhielt die CSU bei der Wahl vor fünf Jahren 38,6 Prozent, die SPD 19,6 Prozent. Die Grünen erreichten 16,1 Prozent, die FDP 9,8 Prozent, die FW 8,6 Prozent und die Linke 3,3 Prozent. Im West-Stimmkreis erzielten die Parteien folgende Ergebnisse: CSU: 45,4 Prozent; SPD: 14,2 Prozent; Grüne: 15,2 Prozent; FDP: 9,2 Prozent; FW: 5,7 Prozent; Linke: 3,2 Prozent.

Wenn am Sonntag die Urnenwahllokale um acht Uhr öffnen, dürfte ein knappes Drittel der Wahlberechtigten bereits abgestimmt haben. Laut Kreiswahlleiterin Eva Kaspar forderten rund 30 Prozent der Wahlberechtigten Briefwahlunterlagen an. Für den Landtag und Bezirkstag sind jeweils zwei Kreuze auf zwei Stimmzetteln zu machen. Zudem sind die Wähler aufgerufen, über fünf Volksentscheide zur Veränderung der Bayerischen Verfassung abzustimmen.

Wer will, kann am Sonntagabend von 18.30 Uhr an im Landratsamt mit Kandidaten und Mandatsträgern live miterleben, wie die Wahlergebnisse einlaufen. Im Internet sind am Wahlabend die aktuellen Landkreisergebnisse auf der Startseite des Landratsamtes www.lra-ffb.de unter dem Button Wahlen zu finden.

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