Landtagswahl:Brucker Abgeordnetenriege wächst

Lesezeit: 2 Min.

Aus den beiden Stimmkreisen im Brucker Land ziehen vier weitere Bewerber in den Landtag ein: Gabriele Triebel und Martin Runge von den Grünen, Hans Friedl von den Freien Wählern und Ingo Hahn von der AfD

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Viele Zweitstimmen: Ingo Hahn von der AfD. (Foto: AfD Dachau-FFB)

Neben den beiden CSU-Kandidaten Alex Dorow und Benjamin Miskowitsch, die am Sonntag direkt gewählt wurden, haben auch die beiden Grünen-Bewerber Gabriele Triebel und Martin Runge den Sprung in den Landtag geschafft. Das ergab die Auszählung der oberbayernweit abgegebenen Zweitstimmen. Triebel, die im Stimmkreis Landsberg/Fürstenfeldbruck-West kandidierte, gewann insgesamt 25 853 Stimmen, Runge, der in Fürstenfeldbruck-Ost antrat, gar 32 158. Damit rückte er von Listenplatz zwölf auf Rang fünf vor. Der Gröbenzeller Runge, der im vergangenen Jahr in der Kreisstadt fürs Oberbürgermeisteramt kandidiert hatte, erwies sich als richtiger Zweitstimmensammler, im westlichen Stimmkreis konnte er 1949 Stimmen einheimsen. In München-Pasing und Starnberg kam er auf jeweils mehr als 500 Stimmen. Umgekehrt erhielt Triebel aus dem Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost lediglich 139 Stimmen. Runge sitzt mit einer Unterbrechung von vier Jahren seit 1996 im bayerischen Landtag. Der 60-Jährige war auch schon Fraktionssprecher. Für die 58 Jahre alte Triebel ist der Landtag Neuland. Die Gymnasiallehrerin aus Kaufering hat bislang nur kommunalpolitische Erfahrung als Kreis- und Gemeinderätin sowie Zweite Bürgermeisterin.

Glückliches Ende: Hans Friedl, Freier Wähler aus Alling. (Foto: Günther Reger)

Auch die Freien Wähler (FW) können sich über einen Landtagsabgeordneten aus ihren Reihen freuen. Hans Friedl aus Alling hatte am Wahlsonntag 11 286 Erststimmen gesammelt. Der Kandidat im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost lag in seiner Wohngemeinde sogar vor dem CSU-Konkurrenten Miskowitsch. Dazu hat er aus ganz Oberbayern noch 6361 weitere Voten bekommen. Das reichte für Platz acht auf der Liste der Freien Wähler und damit zum letzten Platz, der zum Einzug ins Maximilianeum berechtigte. Der 61 Jahre alte Friedl hatte schon seit Montag die Auszählung verfolgt. Zunächst lag er auf Platz fünf, fiel durch die Auszählung der Münchner Stimmen aber noch einige Ränge zurück.

Für die SPD im Landkreis ist das Ergebnis dagegen doppelt bitter. Erst mussten ihre Mitglieder am Sonntag den Absturz in der Wählergunst erleben. Die Auszählung der Zweitstimmen aus ganz Oberbayern ergab dann, dass es weder der Gröbenzeller Peter Falk aus dem Ost-Stimmkreis noch der in Gilching wohnende Christian Winklmeier aus dem West-Stimmkreis in den Landtag geschafft haben. Bislang verfügte der Landkreis über zwei SPD-Abgeordnete, Herbert Kränzlein für den Westen und Kathrin Sonnenholzner für den Osten. Beide traten nicht mehr an, ihre Nachfolger. Ebenso gingen die FDP-Kandidaten Ulrich Bode (Bruck-Ost) und Ulla Schäfer (Landsberg/Bruck-West) leer aus. Auch der FW-Kandidat Georg Stockinger schaffte den Sprung ins bayerische Parlament nicht.

Seinen Sitz dort verliert Sepp Dürr. Der Germeringer Grüne konnte zwar von seinem Platz 42 aus nach vorne rücken, für ein weiteres Mandat reichte es aber nicht. Im Landtag hat jedoch der AfD-Kandidat Ingo Hahn künftig einen Sitz. Der 47-Jährige, der im Stimmkreis Bruck-Ost kandidierte, rückte von Platz neun auf Rang vier vor und sicherte sich eines von sechs AfD-Mandaten in Oberbayern. Zu diesem Erfolg haben vor allem die Zweitstimmen beigetragen. 10 386 Wähler kreuzten seinen Namen in den Stimmkreisen außerhalb von Bruck-Ost an. Besonders viele Wähler fand er in München-Giesing und in den Stimmkreisen Dachau, München-Land Süd, Starnberg und Weilheim-Schongau. Dort erhielt er jeweils mehr als 500 Stimmen. An Erststimmen erreichte Hahn 7622. AfD-Kandidatin Edeltraud Schwarz, Bewerberin in Landsberg/Bruck-West, verpasste den Einzug in den Landtag.

© SZ vom 18.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: