Landsberied:Mangel an Lehrlingen

Nur noch ein Viertel der Schreiner im Landkreis bildet aus

Die Schreiner-Innung Fürstenfeldbruck bleibt auch in den kommenden drei Jahren unter der Leitung von Harald Volkwein aus Gröbenzell. In der Jahreshauptversammlung beim Dorfwirt in Landsberied bestätigten die Mitglieder der Innung den Obermeister. Weiterhin bestätigt wurden der Stellvertreter Anton Huber aus Steinbach sowie mit Andreas Obermeier aus Hörbach, Johann Aumüller aus Poing und Reinhard Huber aus Landsberied drei der vier weiteren Vorstandsmitglieder. Lediglich Elmar Wagner aus Mammendorf stellte sich nicht mehr zur Wahl. Für ihn wählten die Mitglieder Heike Steinerstauch aus Olching in die Vorstandschaft.

Dem Handwerk mache der Facharbeitermangel zunehmend zu schaffen, berichtete Volkwein. Vor allem durch Abwerbung kämen viele Fachkräfte bei Bauhöfen, als Hausmeister an Schulen oder auch bei der Bundeswehr oder Polizei unter. "Wir dürfen die gut ausgebildeten Handwerker nicht kampflos hergeben", schwebt dem Obermeister der Schreiner-Innung eine Art "Ablöse" vor, die die Betriebe fordern sollten. Unter dem Aspekt könne er verstehen, dass die Bereitschaft bei den Betrieben Lehrlinge auszubilden, nicht allzu groß sei. Nur noch 25 Prozent der 44 Innungsbetriebe bilden aus. Zum ersten September suchen aber 44 Auszubildende, die gerade das Berufsgrundschuljahr absolvieren, eine Lehrstelle. Die Übernahme gestalte sich problematisch, wenn statistisch nur elf Betriebe bereit seien, den Azubis einen Ausbildungsvertrag zu geben.

Gesellenprüfungsausschuss-Vorsitzender Johann Aumüller berichtete, dass die theoretische Zwischenprüfung landeseinheitlich stattfindet und für die praktische Prüfung wird dabei wieder mehr auf das handwerkliche Geschick geachtet. Zu eng beieinander waren heuer die Termine für die beiden Veranstaltungen zur Lehrlingsgewinnung, dem Berufsinfomarkt in der Sparkasse und der Vocatium-Messe im

Veranstaltungsforum. Hier bedarf es zukünftig einer besseren Koordinierung und Absprache zwischen den beiden Veranstaltern. Als die "Säule des Schreinerhandwerks" bezeichnete Volkwein die "Interior-Messe. Allein sieben Schreinerbetriebe aus dem Landkreis haben an der dreitägigen Messe im Veranstaltungsforum teilgenommen. Als nächste Termine für dieses Jahr gab Volkwein die Fachtagung des Landesverbandes "Zukunftsform" für die Schreiner vom 11. bis 13. Juli im Veranstaltungsforum, das Sommerfest der Kreishandwerkerschaft am 18. Juli sowie die Freisprechungsfeier am 10. September bekannt.

Der nach dem Tod von Geschäftsführerin Jutta Sellin bis auf weiteres die Geschäfte der Innungen und der Kreishandwerkerschaft als Büroleiter führende Franz Höfelsauer legte die Jahresrechnung 2018 und den Haushalt 2019 vor, die auf Antrag des Rechnungsprüfungs-Ausschusses genehmigt wurden. Des Weiteren wird die Kreishandwerkerschaft neu ausgerichtet und wird eine neue Struktur erhalten. Aus der gemeinsamen Verantwortung für die Betriebe und Stärkung der gemeinsamen Interessen sei der Fusionsgedanke bei manchen Innungen nicht mehr auszuschließen, hieß es, dies sei auch Konsens bei der Obermeistertagung in Feuchtwangen gewesen. Ehrenkreishandwerksmeister Franz Höfelsauer wies auch auf den Internet-Auftritt hin und dass man beabsichtige, demnächst auch auf Facebook präsent zu sein, um stärker bei der Jugend präsent zu sein.

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