Landsberied:Gartler müssen Sonderabgabe zahlen

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Das Geld ist nötig, um den Kreislehrgarten professionell pflegen zu lassen

Von Manfred Amann, Landsberied

Für die 29 Obst- und Gartenbauvereine, die dem Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege (KV) Fürstenfeldbruck angehören, ist der Kreislehrgarten in Adelshofen in mehrfacher Hinsicht ein beliebter Anlaufpunkt. Nach fast 25 Jahren seit seinem Aufbau sind Sträucher und Bäume derart gewachsen, dass jedes Jahr wieder intensive Pflege notwendig ist, um sie zu erhalten. Weil zum Beispiel Baumschnittarbeiten von ehrenamtlichen Helfern aber nicht mehr ehrenamtlich zu leisten sind, will sich der Verband fachliche Hilfe holen. Die aber kostet Geld, das von den Mitgliedsvereinen aufgebracht werden soll. Daher wurde auf Vorschlag des Vorstandes auf der Delegiertenversammlung beschlossen, dass die Vereine je Mitglied zusätzlich zum Jahresbeitrag 50 Cent an den Verband abführen.

Allerdings stimmten 17 der etwa 70 Delegierten beim Dorfwirt in Landsberied gegen die Sonderumlage. Ein Gartler wollte daher wissen, was der Verband denn unternehme, falls Vereine die Zahlung verweigerten. Vorsitzender Andreas Knoll fand klare Worte: "Wir werden die Abgabe mit allen rechtlichen Möglichkeiten einfordern". Der Beschluss sei demokratisch herbeigeführt worden und eine deutliche Mehrheit habe sich dafür ausgesprochen und das sei nun verpflichtend". In solch einem Falle werde man auch den Landesverband um Unterstützung bitten, ergänzte der stellvertretende Vorsitzende Frank Ahrens, der zuvor um Zustimmung geworben hatte.

Der Kreisverband war am 6. März 1995 durch den "Olchinger Beschluss" der Ortsvereinsversammlung mit der Errichtung eines Kreislehrgartens beauftragt worden. Bereits am 18. November 1995 erfolgte die Randeingrünung mit einer heimischen Baum- und Strauchhecke. Durch großzügige Zuschüsse, viel Eigenleistung und das Entgegenkommen der ausführenden Firmen konnte bereits vier Jahre später das Lehrgebäude eingeweiht werden, das im nächsten Jahr 20 Jahre alt wird. Dankbar ist Knoll auch der Gemeinde Adelshofen, die den Grund mit günstiger Pacht zur Verfügung stellt. Der Kreislehrgarten sei das ganze Jahr über Anlauf- und Informationsstelle für Freizeitgärtner, sagte Ahrens. Überdies habe er sich zu einem "Zentrum für Aus- und Fortbildung" entwickelt und sei ein wichtiger Stützpunkt für die Nachwuchswerbung. Die mittlerweile ausgebildeten Gartenpfleger seien wichtige Multiplikatoren, auf deren Wissen man jederzeit zurückgreifen könne. Jedes Jahr kämen Schulklassen und Kindergartengruppen zu Besuch und mit heimischer Gartenkultur in Berührung, erläuterte Ahrens. In vielen Vereinen fehle es an jungen Leuten, im Kreislehrgarten bestehe die Möglichkeit, schon bei Kindern Interesse am Garteln und an der Natur zu wecken.

"Wenn wir den Kreislehrgarten weiterführen wollen, brauchen wir fachliche Hilfe und die Sonderabgabe, so Ahrens. 50 Cent je Mitglied seien für die Vereine zwar eine Belastung, aber ohne dieses Geld sei es nicht möglich, den Garten entsprechend in Schuss zu halten. Alleine die hundert Obstsorten bräuchten alljährlich einen fachmännischen Rückschnitt. Laut einer Studie kosten die Pflegeleistungen rund 3500 Euro. Bei aktuell 7058 Mitglieder seien die Kosten gedeckt.

© SZ vom 03.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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