Landsberied:Bettler campieren im Forst

Die Polizei stößt nach Hinweisen auf das Lager einer organisierten Bettlerbande. Landsberied muss nun den hinterlassenen Müll beseitigen.

Unter elenden Bedingungen haben etwa 30 Personen aus Rumänien mehrere Tage lang mitten im Schöngeisinger Forst übernachtet. Als mehrere Hinweise bei der Brucker Polizei eingingen, stießen die Beamten nahe des S-Bahnhofs nach längerer Suche auf ein völlig vermülltes Lager mit mehreren Zelten, das inzwischen offenbar verlassen wurde. Die Polizei vermutet, dass es sich bei den Frauen und Männern um eine organisierte Bettlerbande handelte.

Nach Angaben von Hauptkommissar Klaus Meissner hatten sich mehrere Passanten bei der Polizei gemeldet. Sie hatten beobachtet, wie morgens viele "ärmlich bekleidete Menschen" aus dem Waldstück kamen und mit der S-Bahn davonfuhren. Die Vermutung, dass es sich bei ihnen um Bettler handle, decke sich auch mit Mitteilungen von Bürgern aus dem gesamten Landkreis, die in letzter Zeit an der Haustür um Geld angefleht wurden, so Meissner.

Eine Passkontrolle am Schöngeisinger Bahnhof ergab, dass die Personen rumänischer Herkunft waren. Schließlich stießen die Beamten auch auf das Lager im Wald. Bei einer weiteren Kontrolle am Donnerstagabend trafen sie am Waldrand auf vier Menschen, die zunächst versuchten, sich vor der Polizei zu verstecken. Die zwei Frauen und zwei Männer wurden überprüft und des Platzes verwiesen, hieß es. Nachts war das Lager dann leer, so dass die Polizei davon ausgeht, dass die Personen mittlerweile weitergezogen sind.

Um die Beseitigung ihrer Hinterlassenschaften muss sich die Gemeinde Landsberied kümmern. Denn laut Thomas Totzauer, Zweiter Bürgermeister von Schöngeising, befand sich das Lager schon auf Landsberieder Flur.

Die Polizei geht davon aus, dass die Personen gezielt nach Deutschland geschickt wurden, um bettelnd durch die Straßen zu ziehen. Laut Meissner spiegeln sie oft eine Notlage vor und hoffen auf die Mildtätigkeit der Bürger. Die nicht selten hohen Beträge würden dann oft von skrupellosen Hintermännern abkassiert. Beschwerden über Straftaten gab es nach Polizeiangaben keine.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: