Landkreis:Kein Plan fürs Notfalllager

Der alte Kreistag gibt das Projekt an den neuen weiter

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Die weitere Planung eines Notfalllagers in Eichenau wird zu einer Aufgabe für die neu gewählten Kreisräte. Beim letzten Treffen des Kreisausschusses vor der Konstituierung des neu gewählten Kreistags am kommenden Montag wurde das Projekt vertagt, weil sich etliche Kreisräte skeptisch zeigten. Max Keil (ÖDP) aus Puchheim bemängelte eine fehlende Zusage der Gemeinde Eichenau, Johann Thurner (Freie Wähler) aus Mammendorf äußerte die Sorge, wegen der Ausgaben für die Bekämpfung des Coronavirus und der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie könnte zu wenig Geld für das Projekt da sein. Martin Runge (Grüne) hielt das Vorhaben für am falschen Ort, weil im Außenbereich, geplant. Zudem kritisierte der Landtagsabgeordnete aus Gröbenzell die Flächenversiegelung und die Lage des vorgesehenen Gebäudes in einem Wasserschutzgebiet.

Für das Vorhaben warb Hans Seidl (CSU). Der Maisacher Bürgermeister bezeichnete den Standort in Eichenau als favorisiert und mahnte die Kreisräte, die Standortentscheidung nicht wieder zu vertagen. Schließlich solle das Gespräch mit Eichenau weitergeführt werden können. Unterstützung erhielt er vom Gröbenzeller Peter Falk (SPD), der sagte, es gebe zum Standort in Eichenau keine Alternative, und Kreisbrandrat Hubert Stefan, der ein Signal fürs Weiterplanen forderte. Doch Seidl, Falk und Stefan konnten die Skeptiker nicht überzeugen. Eine Abstimmung über den Standort für das geplante Notfalllager wurde vertagt.

Damit ist das Projekt nun nicht weiter als nach der Sitzung des Kreistags im Dezember. Schon damals reichte es nur zu einem Grundsatzbeschluss. Demnach will der Landkreis ein Notfalllager für Geräte für einen besonderen Einsatz auf einem Grundstück errichten, das der Gemeinde Eichenau gehört. Der Bau des Lagers soll etwa sechs Millionen Euro kosten. Die Nähe zum Feuerwehrhaus in Eichenau gilt als Vorteil. Allerdings gibt es unterschiedliche Ansichten zur Dachform, zur Begrünung und zur Errichtung einer Fotovoltaikanlage. Runge forderte, solche Fragen der Gemeinde zu überlassen, wenn das Lager gebaut werde. Landrat Thomas Karmasin (CSU) votierte schließlich ebenfalls für die Vertagung. Das Gremium sei zu wenig überzeugt von dem Projekt, sagte er. Die Verwaltung soll weitere Klarheit schaffen, ehe es wieder auf die Tagesordnung kommt.

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