Landkreis Fürstenfeldbruck:Beziehungsdrama mit zwei Toten

Erst sah es nach einem tragischen Unfall aus, doch nun ermittelt die Polizei wegen Mord. Ein 82-Jähriger kam auf der Bundesstraße 471 ums Leben. Offenbar hatte er zuvor seine Frau getötet.

Stefan Salger

Als Notarzt und Polizei um 10.20 Uhr alarmiert werden, da sieht alles noch nach einem Verkehrsunfall aus, wie er sich auf der Bundesstraße 471 schon öfters ereignet hat - tragisch und tödlich. Einige Stunden später aber nimmt die Kriminalpolizei die Ermittlungen auf wegen eines möglichen Mordfalls.

Unfall FFB

Schwerer Verkehrsunfall auf der B471: Offenbar hatte der Fahrer zuvor seine Frau umgebracht.

(Foto: Günther Reger)

Offenbar hat der 82 Jahre alte Mann, der auf der Bundesstraße bei dem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, in den Morgenstunden des Donnerstags seine 64 Jahre alte Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in Emmering umgebracht. Über das genaue Motiv gibt es keine Erkenntnisse, die Kriminalpolizei vermutet eine Familientragödie. Den bisherigen Ermittlungen zufolge setzt sich der Mann anschließend in seinen dunkelblauen Honda Akkord und fährt auf die nahegelegene B 471.

Mit hoher Geschwindigkeit fährt er Richtung Inning. Auf Höhe der Ausfahrt Fürstenfeldbruck-West kommt ihm ein schwerer Lastwagen entgegen. Der blaue Akkord gerät auf die Gegenfahrbahn und prallt frontal gegen den weißen Lastwagen. Der 82-Jährige wird in dem total demolierten Fahrzeug eingeklemmt, lebt aber zunächst noch. Doch die schnell eintreffenden Rettungskräfte können nichts mehr tun, noch an der Unfallstelle verstirbt er. Der 54-jährige Fahrer des Lastwagens kommt mit leichten Verletzungen davon.

Als Polizeibeamte die Ehefrau des Verstorbenen über den tragischen Unfall informieren wollen, öffnet ihnen zunächst niemand. Schließlich wird die Ehefrau tot in der gemeinsamen Wohnung aufgefunden. Die Spurenlage spricht für ein Tötungsdelikt mit anschließendem Suizid, die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck nimmt ihre Ermittlungen auf, die Staatsanwaltschaft München II ordnet die Obduktion der beiden Verstorbenen an.

Über das Motiv und die genaue Todesursache macht die Polizei noch keine Angaben. Sicher scheint zumindest, dass die Frau nicht mit einer Schusswaffe umgebracht wurde.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: