Süddeutsche Zeitung

Landgericht München II:Kunden geprellt

Drei Jahre Haft für 26-jährigen wegen Betrugs mit Spielkonsolen.

Zocken im Internet war für Lukas A. (Name geändert) bis vor kurzem mehr als nur ein Zeitvertreib. Es sei zur Sucht geworden, sagte der 26-Jährige aus dem westlichen Landkreis, der sich jetzt vor dem Landgericht München II verantworten musste. Um seine Sucht zu finanzieren, hatte A. von Ende Dezember 2021 bis Mitte Mai 2022 in 57 Fällen Playstations und Videospielkonsolen auf einer Online-Verkaufsplattform angeboten und auch verkauft. Allerdings: Lukas A. besaß tatsächlich weder Playstations noch Videospielkonsolen - er betrog seine Kunden und nahm so rund 8400 Euro ein.

Nachdem der Schwindel aufgeflogen war, war für Lukas A. das Spiel zu Ende. Die Richter der 4. Strafkammer verurteilten ihn nun unter anderem wegen Betrugs zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe. Der 26-Jährige hatte die Vorwürfe aus der Anklage der Staatsanwaltschaft bereits zum Prozessauftakt am vergangenen Dienstag eingeräumt. Laut dem Gutachten einer psychiatrischen Sachverständigen liegt bei A. eine Angst- und glücksspielbezogene Störung vor. Die Schuld- und Einsichtsfähigkeit sei dadurch zum Zeitpunkt der Taten jedoch weder eingeschränkt noch aufgehoben gewesen.

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