Alling:Vier Gemeinden bleiben im Dunstkreis Münchens

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Innerhalb des Verdichtungsraumes: Alling, Kottgeisering und Schöngeising. (Foto: privat/oh)

Der aktualisierte Landesentwicklungsplan hätte Alling, Schöngeising, Kottgeisering und Oberschweinbach dem ländlichen Raum zugeordnet. Die Bürgermeister protestieren erfolgreich.

Von Manfred Amann, Alling

Die Landkreisgemeinden Kottgeisering, Schöngeising, Oberschweinbach und Alling gehören auch in Zukunft zum Verdichtungsraum München. Die vier Kommunen sollten durch die Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) für Oberbayern dem ländlichen Raum zugeordnet werden. Der Protest, der den Planern aus den betroffenen Rathäusern entgegenschlug, war riesig und hatte offensichtlich Erfolg. In einer vom Landtagsabgeordneten Hans Friedl (FW) aus Alling organisierten Aussprache konnten die Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (Alling), Andreas Folger (Kottgeisering) und Thomas Totzauer (Schöngeising) den im Wirtschaftsministerium zuständigen Staatssekretär Roland Weigert davon überzeugen, dass die Umwidmung für ihre Kommunen in mehrfacher Hinsicht eine erhebliche Benachteiligung gegenüber den unmittelbaren Nachbarn bedeuten würde.

"Unsere Argumente waren so stichhaltig, dass der Entwurf des LEP, unseren Wünschen entsprechend, korrigiert wurde", so Friedl. Ganz wesentlich sei für die vier Gemeinden, dass die Zughörigkeit zum bevorzugten Siedlungsbereich im Einzugsgebiet von München ausschlaggebend dafür sei, den Mitarbeitern des Öffentlichen Dienstes die sogenannte Ballungsraumzulage bezahlen zu können. Der Wegfall der Ballungsraumzulage hätte nicht nur die Beamten und Bediensteten der Gemeinden finanziell benachteiligt, sondern auch Neueinstellungen, zum Beispiel von Verwaltungskräften oder Betreuungspersonal für Kindertagesstätten, deutlich schwerer gemacht. "Nach dem Gespräch ist die Herausnahme der Gemeinden aus dem Verdichtungsraum München endgültig vom Tisch", freut sich Friedl über den Erfolg.

Landtagsabgeordnete setzen sich ein

Möglicherweise habe das Einwirken der beiden Landtagsabgeordneten Benjamin Miskowitsch (CSU) und Gabriele Triebel (Grüne) die Entscheidung des Staatssekretärs auch beeinflusst. Für Triebel hätte eine Abstufung der Kommunen eine "soziale Ungerechtigkeit" bedeutet. Miskowitsch hatte "wegen der Verärgerung in den betroffenen Kommunen intensive Gespräche im CSU-Arbeitskreis Wirtschaft mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums geführt".

Mit dem LEP werden die Grundzüge der räumlichen Entwicklung und Ordnung festgelegt, wie es offiziell heißt. Das Ziel ist, unkoordinierte Entwicklungen zu verhindern. Zudem werden damit Vorgaben für die räumliche Entwicklung für die Regionalplanung festgeschrieben. Wie Friedl erläutert, wird bei Planungen zur Ortsentwicklung im ländlichen Raum meist genauer hingeschaut und in der Bauleitplanung bei weitem nicht so viel zugelassen, wie in den Städten und Dörfern, die dem Einzugsgebiet Münchens angehören. Die Bürgermeister Folger und Totzauer hätten dazu arge Befürchtungen geäußert, zum Beispiel, dass für Ausweisungspläne neuer Baugebiete von außerhalb des Verdichtungsraumes liegenden Gemeinden umfangreiche und auch kostspielige Gutachten erforderlich sein könnten. Laut Friedl, der auch Zweiter Bürgermeister von Alling ist, hatte Joachimsthaler auch erläutert, dass nicht nachvollziehbar sei, wenn einige wenige Kommunen aus dem Einzugsbereich der Großstadt genommen werden, während die Nachbarn weiterhin mit allen Vorteilen drinbleiben könnten.

Der dörfliche Charakter soll erhalten bleiben, aber dennoch will Kottgeisering aus verschiedenen Gründen im Großraum München bleiben. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Tatsächlich hätte die Zuordnung von Alling und Schöngeising zum ländlichen Raum dazu geführt, dass beide Kommunen umgeben von Fürstenfeldbruck, Puchheim, Eichenau, Germering und Gilching, in den Verdichtungsraum hinein eine nasenähnliche Halbinsel gebildet hätten. Die Herausnahme von Kottgeisering wurde kritisiert, weil der Ort an der Bahnlinie direkt an Grafrath angrenzt und weil die Gemeinde, wie auch Schöngeising, Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft sei. "Grafrath drinnen und wir draußen", ungleicher könne man Nachbarkommunen gar nicht behandeln, hatte Folger erklärt. Oberschweinbach wiederum wollte sich wegen seiner Nähe zum Kleinzentrum Mammendorf nicht abhängen lassen.

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