Süddeutsche Zeitung

Kurioses Versteck:Fahrerflucht endet in Wandschrank

Germeringer Polizisten müssen längere Zeit suchen, um Beschuldigten zu finden

Ein ungewöhnliches Versteck hat sich ein Mann am Sonntagabend ausgesucht, nachdem er von einer Unfallstelle geflüchtet war. Laut Polizei hörte eine Streife lautes Reifenquietschen, Geräusche eines Zusammenstoßes und die Schreie einer Frau. Sie fanden ein stark beschädigtes Auto sowie dessen fassungslose 31-jährige Besitzerin vor. Ein kleines rotes Auto schoss kurz zuvor viel zu schnell aus der Max-Reger-Straße und fuhr gegen das geparktes Auto der 31-Jährigen. Dadurch wurde die linke Seite ihres Wagens eingedellt und die hintere Achse brach, heißt es in der Mitteilung aus der Inspektion. Der Unfallverursacher flüchtete. Eine Anwohnerin und der Freund der 31-Jährigen beobachteten den Zusammenstoß und verfolgten den Flüchtenden bis zu dessen Wohnung.

Die verständigten Polizisten klingelten und klopften mehrmals an der Wohnungstür. Da der Mann nicht reagierte, öffneten die Beamten die Türe gewaltsam. Der Gesuchte befand sich jedoch nicht in seiner Wohnung. Ein Anwohner gab den Tipp, dass der Mann der Hausmeister sei und es zwei leer stehende Wohnungen im Haus gebe. In einer der Wohnungen wurde der Mann gefunden. Er hatte sich ein Versteck der besonderen Art ausgesucht, und war in einen eingebauten Wandschrank gekrochen. Die Polizisten stellten Alkoholgeruch bei dem Beschuldigten fest und holten ihn aus dem Schrank. Da sich der 30-Jährige jedoch nach seiner Festnahme sehr unkooperativ zeigte und nicht auf die Wache mitkommen wollte, wurde er durch das Treppenhaus zum Streifenwagen getragen. Nachdem der Mann einen Alkoholtest verweigerte, wurde ihm Blut abgenommen und der Führerschein beschlagnahmt. Als Beweismittel dient eine Dash-Camera, mit der die Flucht vom Unfallort bis zur Wohnung gefilmt wurde und die gesichert werden konnte.

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Quelle:
SZ vom 29.09.2020 / Dege
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