Kultur:Junge Zupfer

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Zum ersten Mal wird sich das Bayerische Landesjugendzupforchester mit Stücken aus dem Jazz interpretieren. (Foto: Privat)

Landesjugendorchester zu Gast in Puchheim

Von Emil Kafitz, Puchheim

Der 32 Jahre alte Komponist und Dirigent Julian Habryka lebt für die Musik. Er studierte Schulmusik, Komposition und Musiktheorie, lehrt unter anderem an der Hochschule der Künste Bremen und der Universität der Künste Berlin, leitet einen Chor und zwei Zupforchester und schreibt gerade an seiner Dissertation über die Chromatik eines Werkes von Heinrich Schütz. Zusammen mit dem Bayrischen Landesjugendzupforchester wird er diesen Freitag, 6. September, auf der Bühne des Pfarrsaals in der Kirche Sankt Josef in Puchheim stehen.

Im Bayrischen Landesjugendzupforchester (BLJZO) spielen Jugendliche aus dem gesamten Freistaat zusammen Gitarre, Bass, Mandoline und Mandola. Die Zwölf- bis 24-jährigen Musiker sind häufig zusätzlich in einem lokalen Zupforchester tätig und begegnen auf den Probenfahrten des BLJZO Gleichgesinnten, mit denen sie auf einem neuen Niveau musizieren können. In diesem Jahr besteht das Orchester aus 25 Mitspielern. Vor zehn Jahren war Elisabeth Januschko zum ersten Mal eine von ihnen, vor zwei Jahren hat sie dann von der Spielerseite auf die der Dozenten gewechselt: "Wir übernehmen die Leitung in den Stimmproben und auch einen Teil der Organisation." Januschko studiert außerdem musik- und bewegungsorientierte soziale Arbeit in Regensburg.

Seit Habryka 2013 die Leitung übernahm, wurden bereits Orchesterreisen nach Bulgarien und Frankreich unternommen, verbunden mit Auftritten in Sofia und Marseille. Obwohl vor diesem Hintergrund der Auftritt in Puchheim als eine Art Heimspiel zu betrachten ist, bewegen sich die Jugendliche dabei dennoch auf ganz neuem Terrain. Zum ersten Mal werden Jazzstücke von dem sonst klassisch orientierten Orchester interpretiert und aufgeführt. Neben Stücken wie der zweiten Orchestersuite von J. S. Bach, die von Dirigent Habryka für die Umsetzung im Zupforchester bearbeitet wurde, wird man auch Stücke wie "Black Orpheus" von Luiz Bonfa und "Variations on I got Rhythm" von George Gershwin zu hören bekommen, letzteres in einer Version für vier Solo-Gitarren und Zupforchester. "Die Schwierigkeit war dabei, dass es keine Jazzstücke für Zupforchester gibt. Somit mussten diese erst bearbeitet werden. Teilweise gibt es dissonante Töne, und die Harmonien sind für das Orchester ungewohnt", sagt Elisabeth Januschko.

Wie ein junger, aufstrebender Dirigent und ein noch jüngeres, engagiertes Orchester diese Herausforderungen meistern, lässt sich am Freitag, dem 6.9.2019, um 19.30 im Pfarrsaal der Kirche St. Jakob, Am Grünen Markt 2, in Puchheim erleben. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 05.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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