Kultige Rennen:Immer im Kreis herum

Bei den Simsonfreunden Graßlfing sind Kult-Mopeds und Rasenmäher am Start - außerdem erstmals Crossmaschinen

Von Stefan Salger, Olching

Die gute Nachricht vorneweg: Der Dauderer Fips ist wieder dabei an diesem Samstag beim Renntag der Simsonfreunde Graßlfing. Simson war ein DDR-Unternehmen, das besonders für seine Mopeds bekannt ist. Natürlich macht Dauderer niemand den Status als älterster Starter in den beiden Klassen Supercup sowie Nostalgie streitig. Er hat 74 Lenze auf dem Buckel, ist aber topfit. Und weil er Benzin im Blut hat, nicht zu stoppen. Er wird sich auf dem 200 Meter langen Grasbahn-Oval mit Fahrern messen, die seine Söhne oder Enkel sein könnten.

Seine Chancen stehen nicht schlecht. Dauderer will es wissen, nachdem er vorigen August beim Supercup einen veritablen Kolbenfresser hinnehmen musste - er kam nicht mal vom Start weg, Gras und Dreckbatzen der Konkurrenten folgen ihm um die Ohren. Eine größere Schmach kann es für den amtierenden Platzwart der Graßlfinger Simsonfreunde kaum geben. Zu allem Überfluss kam er mit seinem Zweitfahrzeug, ebenfalls ein Uralt-Zweitakter made in GDR, in der Nostalgieklasse nicht über den fünften Rang hinaus. Diesmal bekommt er es in der Nostalgieklasse mit einem namhaften Konkurrenten aus dem eigenen Rennstall zu tun: Karl-Heinz "Charly" Kraus, Zweiter Vorsitzender der Simsonfreunde und ebenfalls bekannt dafür, dass er beim Driften in Speedwaymanier das Gas stehen lässt bis zum bitteren Ende.

Am Sonntag jedenfalls gibt es Vereinschef Paul Knott zufolge garantiert beste Bedingungen. Dauderer selbst dürfte das Gelände am Marienweg, zwischen dem Gut Graßlfing und der Autobahn A8, vorzüglich präparieren. Startberechtigt sind die Kultmopeds aus der Vorwendezeit, also bis Baujahr 1990. Es gibt mehrere Wertungsklassen, alle gehen über vier Runden: Nostalgie mit serienmäßigen 50-Kubik-Mopeds (drei bis vier PS), Super-Cup mit frisierten Varianten (sieben bis zehn PS), Beiwagen (elf bis 17 PS) sowie - andere Baustelle - die Rasenmähertraktoren (um die 20 PS). Erstmals gibt es heuer eine 125er-Motocross-Klasse. Dazu gibt's natürlich wieder ein Kindershowprogramm, Mindestalter sechs Jahre.

Fahrzeugabnahme aller Klassen ist von acht Uhr an, freies Training aller Showklassen von zehn bis elf Uhr, Pflichttraining bis zwölf Uhr, Fahrervorstellung 12.45 Uh, Rennbeginn Simsonrennen 13 Uhr, anschließend Rasenmähertraktorrennen, Siegerehrung aller Klassen 17.30 Uhr. Gegen 23 Uhr werde die Rennveranstaltung "gemütlich ausklingen", sagt Knott. Denn Feiern ist mindestens genauso wichtig wie die Rennen, und da haben die Graßlfinger einen Ruf zu verteidigen. Am Sonntag wird's dann genauso gemütlich, auch wenn da eher die Viertakter-Diesel den Ton angeben dürften. Da finden sich von 9 Uhr an die Bulldogs ein, auf dem selben Gelände am Marienweg. Einige davon sind garantiert noch antiquierter als die Nostalgie-Fünfziger vom Fips.

Ausstellungsbeginn ist um 10 Uhr, begleitet von einem Frühschoppen und Weißwurstessen im Festzelt, für den musikalischen Part ist Karlheinz Honsberg zuständig. Der Ausklang ist an diesem Tag mit 17 Uhr eigentlich simsonfreundeuntypisch früh.

Renntag der Simsonfreunde Graßlfing am Marienweg hinter dem Gut Graßlfing, Samstag, 13. Juli, Start der Wertungsrennen von 13 Uhr an; Bulldogtreffen mit Weißwurstfrühstück an gleicher Stelle am Sonntag, 14. Juli, Erwachsene drei Euro.

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