Süddeutsche Zeitung

Kriminalität:Bettler wollen an Adressen kommen

Polizei Germering warnt vor neuer Betrugsmasche

Von Erich C. Setzwein

Mit einer neuen Betrugsmasche sind nach Angaben der Polizei Germering rumänische Bettler in der Region unterwegs. Am Freitag beobachteten Polizeibeamte am S-Bahnhof Germering, wie die Mitglieder einer fünfköpfigen Gruppe Passanten ansprachen, um von ihnen jeweils zehn Euro und einen Eintrag in eine Sammelliste für angeblich Taubstumme und körperlich Behinderte zu bekommen. Nach einiger Zeit hätten sich die zwei Frauen und drei Männer im Alter zwischen 16 und 29 Jahren im Bereich des Bahnhofes getroffen, als ob dies vorher verabredet worden sei. Dabei wurden sie von der Polizei kontrolliert. Die Gruppe war mit einem Auto mit französischem Kennzeichen unterwegs und stammte zum Teil aus Gelsenkirchen. Gegen die Fünf läuft nun eine Ermittlungsverfahren. Am Samstag habe die Gruppe dann in Gauting um "Spenden" geworben. Als sie dort kontrolliert wurden, zogen die Rumänen weiter nach Gilching, um im dortigen Gewerbegebiet mit neu geschriebenen Zetteln zu betteln. Die Germeringer Polizei warnt in ihrer Mitteilung dringend davor, dass sich Passanten mit Namen und Anschrift in derartige Liste eintragen und Geld spenden. "Das Ansinnen, für Taubstumme oder körperlich behinderte Menschen zu sammeln, ist nur vorgegaukelt, um mit der Mitleidsmasche den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen oder diesen gar aufgrund der bekannt gewordenen Adresse zu Hause einen Besuch abzustatten", so die Polizei.

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Quelle:
SZ vom 15.07.2014
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