Kottgeisering:Sandra Meissner zieht sich zurück

Kottgeisering: Sandra Meissner, seit 2014 Bürgermeisterin von Kottgeisering, kandidiert 2020 nicht mehr.

Sandra Meissner, seit 2014 Bürgermeisterin von Kottgeisering, kandidiert 2020 nicht mehr.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Bürgermeisterin will wieder Rechtsanwältin sein

Die Bürger von Kottgeisering müssen sich nach einem neuen ehrenamtlichen Bürgermeister oder einer Bürgermeisterin umsehen. Sandra Meissner, die seit 2014 als Nachfolgerin von Langzeit-Gemeindechef Josef Drexler das höchste politische Amt in dem 1600-Einwohner-Dorf am Ampermoos bekleidet, wird bei der Kommunalwahl im März 2020 nicht mehr kandidieren. Aber sie hat vorgesorgt, denn ihr bisheriger Stellvertreter, Andreas Folger, der schon unter dem Altbürgermeister Drexler Vizebürgermeister war, soll in ihre Fußstapfen treten.

Nach einigen Vier-Augen-Gesprächen habe Folger angesichts ihrer Entscheidung signalisiert, "vorbehaltlich der Abklärung beruflicher Fragen und der Aufstellungsentscheidung der Bürgervereinigung (BV) für eine Kandidatur für das Bürgermeisteramt zur Verfügung zu stehen". Über ihre Entscheidung sagt Meissner, dass sie nach langer Überlegung zu dem Schluss gekommen sei, den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit wieder mehr auf ihren Beruf als Rechtsanwältin zu legen zu wollen. Die Ausübung ihres Berufs sei durch die Übernahme des Ehrenamts vor fünf Jahren nur noch eingeschränkt möglich gewesen.

Die 50 Jahre alte Mutter von vier Mädchen lässt jedoch durchblicken, dass sie sich nicht vollständig aus der Gemeindepolitik zurückziehen möchte. Das Amt, der Umgang mit den Ratsmitgliedern Kontakt und Nähe zu den Bürgern würden ihr viel Freude bereiten, sagt sie, auch wenn es manchmal nicht einfach gewesen sei, notwendige Beschlüsse zu erklären: "Ich bin gerne Bürgermeisterin und habe in meiner bisherigen Amtszeit mutig wichtige und auch unbequeme Themen angepackt und weitergebracht", fasst sie ihre Tätigkeit in einer Presseerklärung, die von Meissners Wählergruppe herausgegeben wurde, zusammen.

Ganz wesentlich ist ihr zuzuschreiben, die über Jahrzehnte vernachlässigte Sanierung und Erweiterung der Trink- und Löschwasserversorgung angepackt zu haben. Zudem wurden unter ihrer Ägide Bebauungspläne geändert, Maßnahmen der Dorferneuerung wie die Renaturierung des Angerbereichs fortgeführt, die Sanierung von Spielplätzen und Straßen vorangebracht und die Breitbandversorgung wesentlich verbessert. Seit den letzten Kommunalwahlen bildet die Bürgervereinigung mit fünf Mandaten und der Bürgermeisterin stärkste Fraktion im Gemeinderat. Meissner war von 2008 bis 2014 Gemeinderätin und hat laut BV-Pressemitteilung großen Anteil an der Entwicklung der Wählergruppe.

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