Kottgeisering:Mehr Unterschriften gegen als für den Discounter

Kottgeisering: Unterschriftenübergabe gegen Lebensmittel-Discounter / Supermarkt

Übergabe der Unterschriften gegen den Discounter mit Katrin Söller (von links), Sabine Seemann, Bürgermeisterin Sandra Meißner und Günter Krenn

(Foto: Johannes Simon)

Die Kontroverse um den Supermarkt im Landschaftsschutzgebiet wird in der Gemeinde am 17. Juli bei voraussichtlich zwei Bürgerentscheiden geklärt

Von Manfred Amann, Kottgeisering

Die Bürgerinitiative "Kein Discounter im Landschaftsschutzgebiet", die sich in Kottgeisering gegen die Ansiedlung eines Discounters zwischen dem Hauptort und der Kreuzackersiedlung wendet, erfährt offensichtlich große Unterstützung. Im Laufe einer Woche "und das in den Pfingstferien", wie Sprecher Gunter Krenn anmerkt, konnten 368 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt werden. Damit sei ein hoher Grad an Mobilisierung der Bevölkerung erreicht, sagte Krenn am Montag im Rathaus bei der Übergabe der Unterschriftslisten an Bürgermeisterin Sandra Meissner (BV). Nahezu 30 Prozent der Wahlberechtigten hätten sich bei dieser "Kurzaktion" für die Bewahrung des idyllischen Ortsbildes ausgesprochen.

Knapp 130 Unterschriften (zehn Prozent der Wahlberechtigten) wären nötig gewesen. Am Sonntag, 17. Juli, stehen nun voraussichtlich zwei Bürgerentscheide zur Abstimmung: Die vom Gemeinderat bereits genehmigte Bürgerbefragung, die mit 178 Unterschriften von der Initiative "Einkaufen in Kottgeisering" beantragt worden war, und die nun mit mehr als der doppelten Zahl von Unterschriften angestrengte der Ansiedlungsgegner. Allerdings muss der Gemeinderat erst noch darüber beraten und den Bürgerentscheid genehmigen. "Ich hoffe, den Punkt bereits in der Ratssitzung am kommenden Montag, 6. Juni, behandeln zu können", sagte die Rathauschefin, sie sehe aber keine Probleme. Mitarbeitern der Verwaltungsgemeinschaft Grafrath fällt die Aufgabe zu, die Unterschriften zu prüfen, die Rathauschefin wird die Fragestellung in rechtlicher Hinsicht unter die Lupe nehmen lassen.

Die Frage beim Bürgerentscheid soll lauten: "Sind Sie dafür, dass die Gemeinde alle rechtlich zulässigen Maßnahmen ergreift, um die Ansiedlung eines Discounters (zwischen dem Ortskern und der Kreuzackersiedlung nord-westlich der Kreisstraße FFB 5 Flurnummer 1340 "Griesbründl") zu verhindern und damit das Landschaftsschutzgebiet zu erhalten?" "Die Bürger, die wir angetroffen haben, wollen das gewachsene Ortsbild erhalten, auch wenn die Ansicht vorherrscht, dass die Nahversorgung im Ort verbessert werden sollte", sagte Krenn. Ein Discounter mit 77 Stellplätzen, für den 6000 Quadratmeter versiegelt werden müssen, passe nicht zu Kottgeisering und schon gar nicht an diese Stelle. Positiv wertete Aktivistin Katrin Söllner, dass mit der Gegenaktion eine rege Diskussion angeregt worden sei, die sich positiv auf das Zusammenleben im Dorf auswirke. Laut Krenn sorgen sich viele auch um die "beträchtliche Verkehrszunahme", wenn der Betreiber des Marktes mit Aktionen "Schnäppchentouristen" anlockt.

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