Kottgeisering:Die Bürgermeisterin 

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Foto: Günther Reger (Foto: Günther Reger)

Sandra Meissner ist eine von nur zwei weiblichen Rathaus-Chefs im Landkreis

Von Linda Zahlhaas, Kottgeisering

Die Gemeinde Kottgeisering unterscheidet sich in einem zentralen Punkt von den allermeisten anderen Gemeinden des Landkreises Fürstenfeldbruck. Denn neben Landsberied ist Kottgeisering die einzige Gemeinde, die eine Frau als Bürgermeisterin hat: Sandra Meissner. "Wenn es in 23 Gemeinden nur zwei Frauen gibt, die Bürgermeisterinnen sind, dann spricht das natürlich auch dafür, dass die alten Strukturen noch nicht ganz aufgebrochen sind", erklärt sie. Obwohl der Gemeinderat in Kottgeisering mehrheitlich von Frauen besetzt ist. Dort herrscht laut Meissner ein sehr offenes Klima.

Im Jahre 1999 ist Meissner aus München nach Kottgeisering gezogen. In der kleinen Gemeinde hat sie durch ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in verschiedenen Vereinen und gemeindlichen Projekten schnell Anschluss gefunden. Nachdem sie im Jahr 2008 in den Gemeinderat gewählt wurde, setzte sie sich 2014 als Bürgermeisterin durch. Das Amt ist für sie eine Berufung: "In der Lokalpolitik kann man doch auch das Meiste bewirken, was dann tatsächlich vor Ort sichtbar ist." Neben den politischen und gesellschaftlichen Verpflichtungen, wie Geburtstagen, Vereinsfesten und Veranstaltungen am Abend, sind für die Bürgermeisterin die Beantwortung von Briefen der Bürger oder Befassung mit Problemen im Ort.

Meissner ist 1961 geboren, hat vier Kinder und ist im Hauptberuf Rechtsanwältin. Ihr fachliches Hintergrundwissen kommt ihr auch im Ehrenamt gelegen: "Manchmal kann man es aus sachlichen oder gesetzlichen Zwängen nicht allen recht machen", erklärt sie. Man stehe immer im Feuer, das müsse man natürlich mögen. "Gerade für viele Frauen hat das eine abschreckende Wirkung", stellt sie fest. Aber für die Bürger ist es laut Meissner wichtig zu sehen, dass auch eine Bürgermeisterin die Probleme lösen könne.

© SZ vom 08.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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