Konzert:Vibrierender Boden

Podium junge Künstler Emmering

"Das Podium junger Künstler" im Emmeringer Bürgerhaus bilden dieses Mal Musikstudenten der Klasse für Tuba und Blechbläsermusik . Sie treten als Ensemble auf, dürfen aber zwischendurch ihr Können auch an ihrem Hauptinstrument vorführen.

(Foto: Matthias Döring)

Musikstudenten der Klasse für Tuba und Blechbläsermusik beschließen die Emmeringer Bürgerhauskonzerte mit Darbietungen auf höchstem Niveau. Das Publikum ist begeistert und klatscht frenetisch Beifall

Von Manfred Amann

Jungen talentierten Musikern eine Bühne zu bieten, gehört seit der Einführung der Emmeringer Bürgerhauskonzerte vor 30 Jahren zum festen Programm. Alljährlich zum Abschluss der Konzertreihe betreten Musikstudenten das "Podium junger Künstler", um jedes Mal eine andere Instrumentengruppe in den Vordergrund zu stellen. Und die Begeisterung über die künstlerische Leistung der Studenten ist immer wieder groß. Auch beim diesjährigen Konzert der Klasse für Tuba und Blechbläsermusik am ersten Adventsonntag erlebten die Zuhörer erneut Darbietungen auf höchstem Niveau. Dafür sorgten die jungen Musikstudenten im zweiten Studienjahr des Blechbläserquintetts "Quintolamina", das im Oktober 2017 im Rahmen der Blechbläserkammermusik der Hochschule für Musik und Theater in München unter der Leitung von Professor Josef Steinböck zueinander fand und mittlerweile auch schon an Wettbewerben teilnimmt.

Steinböck, der den Abend moderierte und mit Applaus für die Studenten nicht sparte, hatte zudem den schon länger studierenden Bass-Tubisten Daniel Barth mitgebracht, der mit seinem Instrument die Zuhörer in Bann schlug. "Wenn der Interpret mit seiner Kontrabass-Tuba in die tiefsten Tonstufen vordrang vibrierte der Boden, manchmal klang es wie ein Didgeridoo und dann wieder wie ein Schiffshorn im nebeligen Hafen. Eigentlich war die Veranstaltung nur zum Teil ein Konzert wie man es kennt, denn zwischen den Auftritten von "Quintolamina" konnte jeder Student alleine die Klangfülle und Variationsbreite seines Hauptinstrumentes mit anspruchsvollen Kompositionen präsentieren. Am Flügel begleitet wurden die Solisten von Professorin Elena Ten (Universität Mozarteum Salzburg und Konservatorium Salzburg).

Das Konzert begann stimmungsvoll mit dem Quintett, das aus drei Studenten aus Bayern und zwei aus Luxemburg besteht, mit dem Stück "Kleiner Zirkusmarsch" von Jan Koetsier (1911-2006), wofür sich die etwa 80 Besucher mit frenetischem Beifall bedankten. Laut Steinböck war Koetsier erster Kapellmeister des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, schrieb Kammermusik, Orchester- und Chorwerke und leitete an der Hochschule für Musik und Theater in München die Dirigierklasse. "An dem nach Koetsier benannten Wettbewerb für Blechbläser kommt keiner der Studenten vorbei", so der Professor. Anschließend folgten als Einzelvorträge: Sonate für Pianoforte und Horn von Ludwig van Beeethoven, eine Romance für Posaune und Klavier von Axel Jörgensen, eine Soloetyde für Kontrabasstuba und ein Concerto für Basstuba von Ralph Vaughan Williams. Mit Soli für Horn von Richard Strauß und für Tuba aus dem Concerto für Tuba von Alexander Arutiunian begann die Vorstellung nach der Pause, bevor Qintolamina mit dem Qintet for Brass Instruemnts von Jöregensen aus dem Vollen schöpfte. Nach der Tubaphonic von Franz Cibulka spielte das Quintett noch eine Melodie von Alcolm Arnold, um dann noch Weihnachtsweisen anzustimmen. "Die Weihnachtslieder bringen wir als Dreingabe zum Dank dafür, dass wir kommen durften", sagte Steinböck, der die Akustik im Bürgersaal "beeindruckend gut" fand.

Im Bürgersaal hochkarätige Musik anzubieten, ist für Monika Suhrmann nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern eine Herausforderung, die sie seit Jahrzehnten meistert. Daher ärgert es die Emmeringer Kulturreferentin schon ein wenig, dass wieder etliche Sitzplätze leer blieben. Laut Suhrmann wurde das Podium junger Künstler seinerzeit von Musikprofessor Reiner Ginzel eingeführt, als er noch in Emmering lebte. Von seinem jetzigen Wohnort Tutzing aus halte er aber immer noch Verbindung.

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