Kommunalwahl in Gröbenzell:Verkehr und Senioren

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Von alt bewährt bis neu dazu gekommen: ein Teil der Kandidaten auf der Liste der Grünen Gröbenzell für die Kommunalwahl 2020. (Foto: privat/oh)

Gröbenzells Grüne nominieren Gemeinderatskandidaten

Von Ariane Lindenbach, Gröbenzell

Mit 30 Kandidaten auf ihrer Liste und Bürgermeisterkandidat Ingo Priebsch an der Spitze gehen die Grünen in Gröbenzell in den Wahlkampf. Darunter befinden sich ebenso alt gediente Gemeinderatsmitglieder sowie in der Kommunalpolitik noch gänzlich unerfahrene Akteure. Aber auch Personen wie der Mediziner im Ruhestand, Thomas Greiffenhagen, den viele Gröbenzeller kennen dürften. Das breite Spektrum der Kandidaten offenbart sich bereits bei den Berufen: Vom Architekten über den Bronzegießer bis zum selbständigen Volkswirt ist alles dabei.

"Die Grünen sind inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen", bemerkt Walter Voit mit Blick auf die Verschiedenheit der Kandidaten. Für die Kommunalwahlen im März gibt der Ortsvorsitzende das Ziel aus, dass "wir dem Gemeinderat eine noch grünere Handschrift geben wollen". Denn auch wenn man in der aktuellen Legislaturperiode mit sechs Sitzen im Kommunalparlament vertreten sei: angesichts der drängenden Klimaprobleme müsse alles viel schneller gehen, findet er. Voit, der auf Listenplatz elf kandidiert und offenbar - das wurde bei den Bewerbungen deutlich - etliche weitere Bewerber zu einer Kandidatur bei den Grünen bewegt hat, fordert mehr Fotovoltaikanlagen, mehr Wärmedämmung und deutliche Veränderungen beim Verkehr.

Wenig überraschend tauchen diese Forderungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten bei vielen weiteren Bewerbern auf. Neben Verkehr und Bauen - zwei Faktoren, die beide großen Einfluss auf die Umwelt haben - kristallisieren sich an jenem Montagabend in der Alten Schule noch zwei weitere Themen heraus: günstiger Wohnraum und Senioren. Letzteres ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass es wenige Menschen unter 35 gibt, die bei den Grünen kandidieren. Das mag auch daran liegen, dass "Gröbenzell einen höheren Altersdurchschnitt hat als der Landkreis Fürstenfeldbruck", wie der 56 Jahre alte Priebsch hervorhebt. Er will die Gartenstadt Gröbenzell mit seinen Bewohnern zukunftsfähig machen.

Auf Platz zwei folgt Uschi Retz. Die Sozialarbeiterin, seit 30 Jahren im Gemeinderat, bedauert ihre Position auf der Liste: "Ich hätte gerne Platz gemacht für eine jüngere Kandidatin. Doch die erste weibliche Kandidatin in den Vierzigern ist Bettina Hauser auf dem zehnten Platz. Grünen-Gründer Martin Runge belegt den dritten Platz auf der Liste, den vierten hat mit Gabriele Walter eine 58-jährige Bankkauffrau und Yoga-Lehrerin, die nicht Mitglied bei den Grünen ist. Mit Manuel Eberhardt folgt ein Informatik-Student auf Platz fünf; er ist der erste Kandidat unter 40.

Die Kandidatenliste der Grünen: Ingo Priebsch, Ursula Retz (Gemeinderätin), Martin Runge (Gemeinderäte), Gabriele Walter, Manuel Eberhardt, Susanne Behm, Daniel Holmer (Gemeinderat), Carola Ostler, Matthias Göbel, Bettina Hauser, Walter Voit, Tessa Schlesinger, Frédérique Baricault, Reinhard Jurk, Larissa Holmer, Tobias Rainer, Monika Baumann (Gemeinderätin), Thomas Greiffenhagen, Karin Frank, Kurt Wagner, Annette Kilian, Philipp Leiss, Ariane Zuber, Markus Watzlowik, Judith Reichel, Karl-Heinz Schnappinger, Katja Raths, Hans-Dieter Schick, Christa Spangenberg, Hans-Georg Schätzl

© SZ vom 06.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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