Bei der Stadtratswahl Mitte März sind viele neue Kandidaten in das Gremium gewählt worden. 18 von 40 Mitgliedern des Stadtrats, der erstmals im Mai zusammentritt, sind nun Neulinge - oder Rückkehrer wie Tanja Pfisterer von der ÖDP und Sepp Dürr von den Grünen. Der jüngste Neu-Stadtrat geht noch zur Schule, der älteste hat bereits eine Karriere in der Landespolitik hinter sich. Die beiden größten Fraktionen, CSU und Grüne, stellen auch die meisten neuen Kommunalpolitiker. Sechs neue Fraktionsmitglieder hat die CSU (von insgesamt 19), ebenso viele sind es bei den Grünen. Populärster Neuling bei den Christsozialen ist der Landwirtschaftsmeister Johannes Kirmair. Der 27-Jährige erhielt 8757 Stimmen, die drittmeisten bei der CSU. Benedikt Nesselhauf, 37 Jahre alt, setzt eine Familientradition fort: Schon Großmutter Friedl Off und Mutter Gabriele Off-Nesselhauf gehörten dem Stadtrat (vorher Gemeinderat) an. Neu im Stadtrat sind zudem der 58 Jahre alte Bankkaufmann Rudolf Widmann, die 36-jährige Juristin Franziska Hotter, die Betriebswirtin Sandra Andre (45 Jahre) und der General-Manager Marcus Breu (Jahrgang 1965). Nachrückerin ist Christine Campinge, 55 Jahre alte Verwaltungsangestellte. Zum Fraktionssprecher hat die CSU Oliver Simon erkoren. Der Rechtsanwalt ist seit 2014 Mitglied des Gremiums. Zweite Bürgermeisterin soll nach dem Willen der CSU Manuela Kreuzmair werden. Kreuzmair hat neun Jahre lang als Fraktionssprecherin amtiert.
Den höchsten Anteil neuer Mitglieder hat die Grünen-Fraktion, die von fünf auf neun Stadträte gewachsen ist. Neu am Ratstisch sind der Erzieher Christian Huber, geboren 1988, der 54-jährige Physiker Gerhard Blahusch, die 50 Jahre alte Krankenschwester Filiz Gropper-Schäftner, die 45 Jahre alte Hebamme Barbara Mokler und der im Jahr 2000 geborene Schüler David Kulbe. Kulbe ist das jüngste Stadtratsmitglied. Vor sechs Jahren war das Sophie Schuhmacher, die ebenfalls auf der Liste der Grünen kandidiert hatte. Auch Sepp Dürr mischt wieder mit. Der 67-jährige Biobauer und ehemalige Landtagsabgeordnete schaffte es vom letzten Listenplatz weit genug nach vorn, um in die Fraktion zu kommen. Dürr war bereits von 1990 bis 2002 Mitglied des Stadtrats. Nachrücker ist Hadi Roidl, der bei der Wahl sein Stadtratsmandat verloren hat. Geführt wird die Fraktion - wie bisher - von Agnes Dürr. Als Kandidatin für einen der Stellvertreterposten von Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) haben die Grünen die 24 Jahre alte Sophie Schuhmacher vorgeschlagen.
Die Freien Wähler, aus deren Reihen bislang zwei Stadträte der gemeinsamen Fraktion mit der UBG angehören, haben bei der Kommunalwahl einen dritten Sitz hinzugewonnen. Den nimmt von Mai an Lorenz Wagner ein. Der 1966 geborene Landwirt errang 2694 Stimmen und sprang von Platz 16 auf Platz drei der FWG-Liste. Sprecherin der Fraktion bleibt Martina Seeholzer, Nachrückerin ist Katharina Seeholzer. Die Studentin ist im Jahr 2000 geboren.
Drei neu Stadträte hat die SPD aufzubieten. Bürgermeisterkandidat Johannes Landendinger holte 3810 Listenstimmen. Der 35-Jährige ist Sozialpädagoge. Ebenfalls neu in der SPD-Fraktion sind der 51-jährige Kartograf Christian Gruber und der 31 Jahre alte Gymnasiallehrer Daniel Liebetruth. Liebetruth übernimmt auch die Position des Fraktionssprechers der SPD. Nachrückerin ist die 27 Jahre alte Studentin Jussra Zamani.
Ebenfalls neu im Stadtrat ist Stefanie Lehenmeier. Die 1970 geborene kaufmännische Angestellte hat das Mandat für die Linke gewonnen. Die Partei entsendet erstmals ein Mitglied in den Germeringer Stadtrat. Dort kennt sich Tanja Pfisterer bereits aus. Die 34-jährige Physiotherapeutin gehört der ÖDP-Fraktion an. Sie war bereits zwischen Mai 2014 und Dezember 2017 Stadträtin. Nachrückerin bei der ÖDP ist die 54 Jahre alte Lehrerin Carmen Greiff, Nachrücker bei der Linken der 23 Jahre alte Student Marius Deierl.