Kommunalwahl in Germering:Eigene Liste

Freie Wähler treten ohne Beteiligung von UBG zur Wahl an

Von Andreas Ostermeier, Germering

Für die Freien Wähler in Germering ist die Kommunalwahl eine Premiere. Erstmals seit Ende der Siebzigerjahre treten sie mit einer eigenen Liste an. Listenpartner UBG zieht sich aus der Kommunalpolitik zurück und stellt nur noch einen Kandidaten für den gemeinsamen Wahlvorschlag. Dieser Kandidat ist der UBG-Vorsitzende Wolfgang Drexler. Der Rückzug der UBG hat die Freien Wähler in eine ungewohnte Situation gebracht. Zwar ist es gelungen, junge Bewerber zu finden, dennochumfasst die Liste der FWG nur 20 Namen. Da der Stadtrat 40 Mitglieder hat, wird jeder Kandidat auf der Liste zweimal genannt. Die Germeringer Gruppierung gehört zum Landesverband der Freien Wähler. Das hat den Vorteil, dass die Kandidaten keine Unterschriften sammeln müssen. Die FWG erhält auf dem Wahlzettel Platz drei.

Angeführt wird die FWG-Liste von den beiden Stadträten Martina Seeholzer und Franz Hermansdorfer. Beide möchten ihre Arbeit gerne fortsetzen, denn die mache Spaß, sagt Hermansdorfer. Momentan haben sie in Daniela Krause noch eine Mitstreiterin aus der UBG. Deren Sitz möchten die Freien Wähler natürlich dazugewinnen, sodass ihre Fraktion ihre Stärke behält. Einen Bürgermeisterkandidaten stellen die Freien Wähler nicht. Sie unterstützten auch keinen der Kandidaten, ob nun Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU), Johannes Landendinger (SPD) oder Agnes Dürr (Grüne). Die Abstimmung über den Bürgermeister sei eine Persönlichkeitswahl, sagt Seeholzer, zu der sich jeder Wähler selbst eine Meinung bilden könne.

In den kommenden sechs Jahren möchten sich FWG-Kommunalpolitiker für eine konsequente Weiterentwicklung des Verkehrswegenetzes für Radler, Fußgänger und Autofahrer einsetzen. Zudem betont die Gruppierung, für ein Germering zu stehen, in dem man leben und arbeiten könne. Die Verbindung von beidem ist der FWG ein Anliegen, Seeholzer und Hermansdorfer haben auch für die Ansiedlung des Briefverteilzentrums gestimmt. Bebauung und Verdichtung der Stadt sollten vertretbar bleiben, Ruheoasen und Erholungsflächen erhalten werden.

Seeholzer und Hermansdorfer bedauern den Rückzug der UBG. Es sei schade, dass die 1977 zur Unterstützung der Kandidatur von Rudolf Bay als Bürgermeister gegründete Gruppierung aufhöre, sagt Hermansdorfer. Wie es mit der parteifreien Gruppierung weitergeht, das ist nach Aussage ihres Vorsitzenden Wolfgang Drexler noch unklar. Möglicherweise mache man als Verein weiter, sagt er. Auch die Auflösung ist eine Option. Über den weiteren Weg entscheidet die nächste Hauptversammlung.

Liste der FWG: 1 Martina Seeholzer 2 Franz Hermansdorfer 3 Stefan Keichel 4 Anton Stadler 5 Eva Watzko 6 Franz Hammer 7 Katharina Seeholzer 8 Wolfgang Drexler 9 Markus Niedermeir 10 Christa Kretschmer 11 Slavko Wörl 12 Christina Hausmanns 13 Kurt Ullmann 14 Max Lambrecht 15 Stefan Fruth 16 Lorenz Wagner 17 Rudolf Lobensteiner 18 Henry Hauptvogel 19 Herbert Schultes 20 Maria Hacker-Hausmanns

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