Kommunalwahl:Erfolgreiche Amtsinhaber

Bürgermeister Stichwahlen in Puchheim

Übergabe der Stimmzettel im Puchheimer Rathaus

(Foto: matthiasdoering.com)

In der Stichwahl setzen sich alle drei Bürgermeister durch

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Zieht man eine Bilanz der fünf Bürgermeister-Stichwahlen vom Sonntag, so setzt sich der Trend fort, dass Amtsinhaber gute Karten haben wiedergewählt zu werden. Insgesamt haben die Wähler 13 von 14 Bürgermeistern im Amt bestätigt. Ein genauerer Blick auf die Zahlen offenbart jedoch Unterschiede, die zeigen, dass das Amt keine "gmahde Wiesn" ist. Einen überragenden Sieg hat Norbert Seidl (SPD) mit fast zwei Drittel der Stimmen in Puchheim eingefahren. Andreas Magg (SPD) in Olching hat mit rund 57 Prozent seinen Herausforderer auch klar distanziert, allerdings blieb ihm anders als 2014 die Stichwahl nicht erspart. Damals erzielte er schon im ersten Wahlgang mehr als 58 Prozent. Vergleicht man jedoch die absoluten Zahlen, hat Magg am Sonntag fast 1700 Stimmen mehr gesammelt. Einerseits sind wohl viele Olchinger mit Magg nach zwölf Jahren zufrieden, andererseits zeigt sich der Effekt des Aufstiegs der Grünen. Die Partei hatte 2014 in Olching keinen Bewerber aufgestellt, was Magg damals zugute gekommen sein dürfte.

Wiedergewählt wurde am Sonntag auch Martin Schäfer (UWG), mit dem geringsten Abstand der drei Amtsinhaber zum jeweiligen Herausforderer, der jedoch in Gröbenzell mit mehr als sieben Prozent immer noch eindeutig ausgefallen ist. Gegenüber 2014 hat Schäfer in der Stichwahl mit 53,82 zu 61,9 Prozent deutlich schlechter abgeschnitten. Daraus könnte man einen Denkzettel ableiten für gewisse Konflikte etwa um die Gaststätte Hexe oder die Flugreise in die Partnergemeinde. Ein Blick auf die absoluten Wählerstimmen ergibt ein anderes Bild. Gegenüber dem Ergebnis vor sechs Jahren hat Schäfer etwa 300 Stimmen zugelegt. Rein rechnerisch betrachtet hat er allerdings nur zwei Drittel der Grünen- und SPD-Anhänger aus dem ersten Wahlgang für sich mobilisieren können.

Dabei ist zu beachten, dass das Interesse an Kommunalpolitik offensichtlich zugenommen hat. Schon beim ersten Wahlgang lag die Beteiligung höher als vor sechs Jahren. Die durch die Corona-Pandemie bedingte Briefwahl für alle hat dazu beigetragen, die Beteiligung weiter zu steigern, zumindest in den drei großen Ost-Kommunen um noch einmal rund fünf Prozent. Besonders groß ist der Sprung in Puchheim ausgefallen, dessen Bürger schon als Wahlmuffel galten.

Dort stieg die Beteiligung von etwa 44 auf 59 Prozent. Bescheidener war der Briefwahleffekt in Emmering mit etwa 2,5 Prozent auf fast 65 Prozent und in Alling macht der Modus keinen Unterschied, dort beteiligten sich an beiden Wahlgängen drei Viertel der Bürger. In der Starzelbachgemeinde gaben rund 130 Stimmen den Ausschlag. Die CSU behält das Zepter in der Hand, auf Eberhard Boerboom und Frederik Röder folgt Stefan Joachimsthaler, der abtrünnige Hans Schröder (ABV) hatte mit rund 47 Prozent das Nachsehen.

In Emmering gelang der CSU einer der wenigen echten Siege dieser Kommunalwahlen. Stefan Floerecke eroberte das Rathaus von den Freien Wählern, die mit Michael Schanderl dort 18 Jahre regiert hatten. Fritz Cording (FW) schaffte keine Aufholjagd, was insofern bemerkenswert ist, als es durchaus Potenzial gab, das er hätte anzapfen können. Immerhin hatten im ersten Wahlgang fast 20 Prozent der Teilnehmer für Kandidaten der Grünen und SPD gestimmt.

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