Süddeutsche Zeitung

Wahlkampf:Allings CSU will Bürgermeister-Ägide fortsetzen

Der 54-jährige Elektromeister Stefan Joachimsthaler soll aus den Reihen der Christsozialen der vierte Rathauschef in Folge werden

Von Manfred Amann, Alling

Der CSU-Ortsverband Alling will mit Stefan Joachimsthaler aus dem Ortsteil Holzhausen die "Bürgermeisterserie" vergangener Jahrzehnte fortsetzen. Der 54 Jahre alte Vater von vier Kindern ist am vergangenen Mittwoch auf der Nominierungsversammlung im Bürgerhaus von 33 Mitgliedern einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl im März 2020 gekürt worden. Nach einer "flammenden und begeisternden Bewerbungsrede, in der alle Brennpunkte der Ortspolitik vorkamen", wie der amtierende Gemeindechef und Parteifreund Frederik Röder lobte, standen die gut 40 Anwesenden auf, um kräftig und anhaltend zu applaudieren. Auch Landrat Thomas Karmasin und die Geschäftsführerin des CSU-Bundewahlkreisbüros, Petra Schumann, die die Wahl durchgeführt hatten, gratulierten und sprachen dem Kandidaten Mut und Zuversicht zu.

CSU-Orts-Chef Joseph Strouhal erinnerte eingangs daran, dass die Christsozialen schon seit 41 Jahren in Alling den Bürgermeister stellen. Drei CSU-Bürgermeister hätten in dieser Zeit den an Großsiedlungen angrenzenden Ort weit vorangebracht, so dass der Nachfolger "ein bestelltes Haus" vorfinde. "Alling ist eine Insel im Westen des Landkreises, in der noch Milch und Honig fließen", sagte Strouhal. Damit dies auch so bleibe, brauche man einen hauptamtlichen Rathauschef, der die Gemeinde behutsam und umsichtig zu führen verstehe. Alling mit seinen fast 4000 Einwohnern, 25 Vereinen und 25 Baudenkmälern könne nur von einem starken Bürgermeister und einem ebenso starken Gemeinderat vorankommen. Die Anforderungen an das Amt seien erheblich, gefragt seien Führungsstärke, Nähe zu den Vereinen und zu den Bürgern sowie Teamfähigkeit und Weitsicht. Joachimsthaler sei dafür der richtige und könne als Holzhausener auch auf das Zusammenwachsen der Ortsteile positiv einwirken.

Der CSU-Vorstand habe sieben geeignete Bürger, nicht nur Mitglieder, angesprochen und sich letztlich für den Gemeinderat aus Holzhausen entschieden. Als Baureferent habe der Kandidat, der seit 13 Jahren im Ortsteil lebe und vor fünf Jahren in den Allinger Gemeinderat gewählt worden sei, Erfahrungen sammeln können und bewiesen, dass er Verantwortung übernehmen könne. Joachimsthaler wurde 2014 für die Dorfgemeinschaft Biburg-Holzhausen in den Gemeinderat gewählt und ist später als Mitglied der CSU beigetreten, ohne die Fraktion zu wechseln. Aufgewachsen ist Joachimsthaler, der als Elektromeister beim Bayerischen Rundfunk eine Führungsstellung innehat, in Schwabhausen im Nachbarlandkreis Landsberg am Lech. Als Bürgermeister möchte er auf den Leistungen seiner Vorgänger aufbauen, Bewährtes weiterführen und für Stabilität sorgen. "Firmen mit ihrem Angebot an Arbeitsplätzen und Landwirte müssen sich auf die Ortspolitik ebenso verlassen können wie Vereine und Bürger", ließ er in seiner Bewerbungsrede verlauten. Umweltschutz, Energiewende und Klimawandel seien Herausforderungen, denen sich auch die Gemeinde mit allen seinen Bürgern stellen müsse.

Überdies gehe es darum, den Wohlstand zu sichern, so dass sich auch die nachfolgenden Generationen in Alling noch wohl fühlen könnten. "Was hilft uns aller Wohlstand, wenn unsere Kinder zukünftig hier nicht mehr leben können", sagte der Kandidat. Persönlich sehe er sich in der politischen Mitte und strebe nach Ausgleich und Harmonie. Joachimsthaler muss gegen Hans Schröder antreten, der im Vorjahr der CSU den Rücken gekehrt hat und sich als Bürgermeisterkandidat der von ihm gegründeten Allinger Bürgervereinigung zur Wahl stellt. Gemunkelt wird zudem, dass auch die SPD und die Freien Wähler noch Kandidaten für die Bürgermeisterwahl nominieren wollen.

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SZ vom 12.07.2019
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