Kommentar:Zuschuss nur bei Bedarf

Die Eichenauer Asylhelfer verfügen aufgrund von Spenden über eine gut gefüllte Vereinskasse. Deshalb wäre es ein wichtiges Signal, wenn sie, solange kein Bedarf besteht, auf Geld von der Gemeinde verzichten würden

Von Erich C. Setzwein

Sie ist noch nicht getan, die Arbeit der Asylhelfer. Sie werden weiterhin täglich gebraucht, um sich um die Flüchtlinge zu kümmern. Deutschunterricht, Behördengänge, Umzüge, Familienzusammenführung und Wohnungssuche sind die Arbeitsfelder, auf denen die Helfer regelmäßig tätig sind. Das wissen die Verwaltungen in den Rathäusern und sind dankbar um jeden Handgriff, den sie nicht machen müssen. In Eichenau sind Verwaltung und Politik nicht nur dankbar, sondern auch stolz auf den Asylhelferkreis, dem mittlerweile viel Expertise und eine gewisse Reputation nachgesagt wird. Das Vertrauen geht so weit, dass für die Arbeit des Helferkreises auch im Haushalt 2017 die Summe von 10000 Euro vorgehalten wird.

Obwohl sich der Eichenauer Verein über mangelnde finanzielle Zuwendungen aus der Bevölkerung nicht beschweren kann und ein ordentliches Plus in seinem Etat verzeichnet, wird jetzt überlegt, die Mittel aus der Gemeindekasse abzurufen. Die zur Verfügung stehenden Mittel würden wohl nicht völlig ausgeschöpft werden. So könnte vor den Haushaltsberatungen für 2018 erneut der Zuschuss beantragt werden.

Aber wozu jetzt Geld beantragen, das angesichts der positiven Haushaltslage gar nicht benötigt wird? Freilich, die Arbeitsschwerpunkte haben sich etwas verschoben, aber es kommen momentan keine neuen Flüchtlinge mehr in Eichenau an, die eine stärkere Erstbetreuung benötigen. Es wäre nun ein deutliches Zeichen, wenn der Asylhelferkreis heuer auf dieses Geld verzichten würde. Mit fast 17 000 Euro privaten Spenden und kirchlichen Kollekten, die dem Asylhelferkreis zugeflossen sind, sowie staatlicher Zuwendung sollten die Ausgaben zu decken sein. Es muss kein Gewinn gemacht, es muss nichts angehäuft werden. Und sollte tatsächlich noch Geld der Gemeinde benötigt werden, dürfen die Eichenauer Asylhelfer damit rechnen, es schnell und unbürokratisch zu bekommen. Es ist ja sonst niemand da, der ihre wichtige Arbeit übernehmen würde.

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