Kommentar:Lebenswichtige Allianz

Die Fördervereine der vier Museen im Landkreis haben einen guten ersten Schritt der Zusammenarbeit getan

Von Florian J. Haamann

Warum eigentlich erst jetzt? Diese Frage drängt sich oft auf, wenn man von neuen Initiativen und Arbeitsgruppen hört. So auch, wenn die Fördervereine der vier eigenständigen Museen im Landkreis nun ankündigen, künftig enger zusammen zu arbeiten. Denn es erscheint geradezu überlebenswichtig, dass die Einrichtungen ihren eigenen Kosmos verlassen und neue Besuchergruppen erschließen. Im Zentrum der vier beteiligten Museen steht jeweils die Dauerausstellung, die sich jeder Besucher allerdings nur begrenzt oft anschauen wird. Also braucht es eine bessere Sichtbarkeit und Öffentlichkeitsarbeit, die die einzelnen Museen für sich nicht leisten können, weil sie dafür zu klein sind und nicht die nötigen Ressourcen haben. Gemeinsam - und mit verstärkter Unterstützung durch Landratsamt und die jeweiligen Kommunen - könnte das allerdings funktionieren.

Die beim ersten Treffen des Netzwerks angesprochenen Ideen klingen auf jeden Fall vielversprechend. Etwa ein gemeinsames Internetportal, auf dem sich alle Museen gemeinsam präsentieren. Darauf basierend, müsste dann aber auch eine Marke etabliert werden, ein Begriff, der die Angebote zusammenfasst und ihnen ein Gewicht gibt. Ein gelungenes Beispiel ist da das Kulturportal "Minerva" von Kreisheimatpfleger Toni Drexler, das quasi die Kulturregion "Mittlerer Leichrain" etabliert hat und die Museen und Veranstaltungen im Westen des Landkreises mit denen der Nachbarlandkreises vereint. Aber nur eine starke Marke wird noch nicht reichen, um die Besucherzahlen dauerhaft groß zu steigern. Keines der vier Museen ist alleine groß genug, um viele Besucher von außerhalb des Landkreises zu locken. Da kommt die Idee einer Busverbindung ins Spiel. Warum nicht an einem Tag am Wochenende mit zwei oder drei Verbindungen, die die Museen in einem Rhythmus anfahren, der Besuchern ermöglicht, gleich mehrere von ihnen zu sehen.

Allerdings bleibt, wie bei allen Arbeitsgruppen, nun erst einmal abzuwarten, ob und wie es überhaupt mit den Plänen weitergeht.

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