Kolumne: Ein bisschen wie Weihnachten

Olchings CSU verspricht das Erscheinen des "echten" Osterhasens.

Es sind natürlich wieder wundersame Tage. Daran kann man jene wachsende Mehrheit erinnern, die sich einfach nur mal über ein paar freie Feiertage für sich und die Familie freut. Und den eigentlichen religiösen Ursprung dieser Annehmlichkeit vergessen hat. Nämlich das Wunder, dass da einer war, der extrem viel Leid auf sich genommen hat, an einem Kreuz gestorben ist und schließlich als Sohn Gottes den Tod überwunden hat. Wer daran glaubt, ist alljährlich an Ostern tief erfüllt und begeht freudig eine Gedächtnisfeier zur Auferstehung Jesu Christi.

Weil der Glaube an dieses Mirakel freilich längst arg am Schwinden ist, hat sich die Menschheit weitere faszinierende Geschichten einfallen lassen, um den Jahreslauf nicht gar zu grau erscheinen zu lassen. Buchstäblich bunte Tupfer setzt ein anderer Glaube, der stark und stärker wird und sich selbst unter den Erwachsenen hält. Denn nicht allein Kinder sind doch glatt der felsenfesten Überzeugung, dass es da ein Tier gibt, das Eier kauft, sammelt oder wie auch immer sich besorgt, diese in allerlei Farben bemalt und dann unter die Menschen bringt. Ganz leibhaftig. So kommt an diesem Samstag "der Osterhase der CSU-Olching" auf die dortige Hauptstraße, um seine Gaben zu verteilen. Und der Pressewart der Partei versucht die Zweifler mit dem Original dieses Fabelwesens zu überzeugen und zu ködern: "Wer den echten Osterhasen treffen will, findet ihn vor dem Tchibo-Laden." Zu selbigem Langohr haben wohl auch "D' Maisachtaler" einen guten Draht. Sie versprechen für den kommenden Montag seine Ankunft auf der Wiese neben dem Volksfestplatz: "Der Osterhase ist wieder bei den Trachtlern und bringt viele traditionelle und neue Eierspiele vorbei." Es sind schon wundersame Tage. Ein bisschen wie Weihnachten. Fehlt nur noch, dass ein grauer Rauschebart im roten Gewand mit einem schweren Sack auf dem Rücken auftaucht.