Überdurchschnittlich viele Menschen werden derzeit mit Knochenbrüchen ins Klinikum Fürstenfeldbruck eingeliefert. Deren Notaufnahme sei "gut gefüllt", sagt Pressesprecherin Beate Brix am Donnerstag. Hinzu komme, dass die Mitarbeiter der Klinik wegen der Einschränkungen im öffentlichen Personennahverkehr Schwierigkeiten haben, zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Trotzdem hat die Klinik die Situation laut Brix unter Kontrolle: "Wir sind gut ausgelastet, aber wir haben es im Griff."
Wetterbedingt musste auch das Bayerische Rote Kreuz (BRK) seit dem Schneechaos am vergangenen Wochenende in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Dachau, Landsberg und Starnberg mehr Einsätze fahren. Laut Florian Christner, Leiter der Integrierten Leitstelle (ILS) Fürstenfeldbruck, ereignen sich aufgrund von Straßenglätte vor allem morgens mehr Verkehrsunfälle. Außerdem rutschten Menschen auf den Bürgersteigen aus und stürzten. "Als wir am Freitag und Samstag richtig Schneefall hatten, war das System an der Belastungsgrenze. Aber wir haben alles in den gesetzlich vorgesehenen Zeiten hingebracht." Dazu seien auch Zusatzfahrzeuge und ehrenamtliche Kräfte im Einsatz gewesen.
Maik Reinhold, Hausarzt in Fürstenfeldbruck, war am Wochenende als Notarzt in Starnberg unterwegs: "Es war sehr viel los." Unter den Patienten seien alle Altersgruppen gewesen: "Das kann ein Kind beim Schlittenfahren sein oder die alte Dame, die auf der Straße ausrutscht." Brix bestätigt das: Auch die Klinik nehme derzeit Patienten allen Alters mit Knochenbrüchen auf.
Der "Klassiker" bei Verletzungen im Winter ist laut Reinhold die Steißbeinprellung. Zudem kommt es zu Handgelenks- oder Unterarmbrüchen, wenn Menschen ausrutschen und versuchen, einen Sturz abzufangen. "Im schlimmsten Fall sind es Oberschenkelhalsbrüche oder Beckenfrakturen." Um solche Verletzungen zu vermeiden, empfiehlt er, bei Wetterlagen wie der aktuellen nur dann rauszugehen, wenn es unbedingt notwendig sei. In Fürstenfeldbruck scheint dieser Rat beherzigt zu werden. So erklärt sich der Arzt jedenfalls, dass er in seiner Praxis bislang kein erhöhtes Patientenaufkommen beobachtet. Wer trotzdem vor die Tür geht, für den sei das Wichtigste "vernünftiges Schuhwerk".