"Es brennt an allen Ecken und Enden", sagt Kathrin Durach, Grünen-Politikerin und Kindergarten-Referentin in der Gemeinde Emmering. Grund dafür ist der aktuelle Engpass bei der Vergabe von Kinderkrippen- und Kindergartenplätzen in der Kommune. Vergangene Woche kam im Hauptausschuss beim Thema Kindertagesstätten das Dilemma ans Licht. In den fünf Einrichtungen des Ortes fehlen insgesamt 86 Plätze, 60 davon in den Kindergärten, 26 in den Krippen.
Knapp 100 besorgte Eltern wurden bei der Sitzung vorstellig und sparten nicht mit Kritik. Laut CSU-Bürgermeister Stefan Floerecke stellte sich der Sachverhalt im Januar noch gänzlich anders dar: "Wir rechneten eigentlich mit 18 bis 20 fehlenden Plätzen, doch der Personalmangel in den Kinderhäusern, die wachsende Zahl an speziell aus der Ukraine geflüchteten Familien und die langwierige Suche nach einem passenden Grundstück für eine neue Kita machten uns einen Strich durch die Rechnung." Erschwerend seien noch einige Schulrücksteller hinzugekommen, also Kinder, welche aus pädagogischer Sicht noch nicht reif für die Einschulung sind.
Für Kathrin Durach ist das Fehlen von Plätzen im niedrigen zweistelligen Bereich ebenfalls keine große Neuigkeit. Doch die extremen Zahlen aus Emmering seien nicht nur für sie, sondern auch für viele andere Gemeinderatsmitglieder überraschend gewesen. Man müsse nun Lösungen finden, um zumindest einen Bruchteil der offenen Anfragen zu befriedigen. Dabei ist die Planung eines Wald- und Naturkindergartens in Zusammenarbeit mit der evangelischen Diakonie am weitesten fortgeschritten.
Nach Aussage Floereckes kann dieses Kita-Puzzlestück 15 bis 18 Kinder beherbergen. Andere Optionen, wie zum Beispiel bauliche Erweiterungen bei den Johanniter-Häusern "Sausebraus" und "An der Amper", werden aktuell ebenfalls geprüft. Ziel sei es, bis September möglichst viele Aufnahmemöglichkeiten zu schaffen.
Die Frage, wie viele Kinder dann tatsächlich aufgenommen werden können,ist aber zum jetzigen Zeitpunkt auch für Floerecke nicht zu beantworten. Die Verantwortlichen des Elternbeirats wollten sich bis jetzt noch nicht zu der Thematik äußern, da sie die Gemeinderatssitzung an diesem Mittwoch abwarten wollen. Dort steht zwar die Kita-Problematik nicht auf der Tagesordnung, wird aber wohl bei den Bürgeranfragen zur Sprache kommen.