Kindertagesstätte:Gemeinde braucht weitere Kita

Im Zuge der Haushaltsberatungen wird bereits der Bedarf deutlich

Von Gerhard Eisenkolb, Gröbenzell

Ausgaben und Einnahmen in Höhe von jeweils etwa 38 Millionen Euro dürfte der Haushalt der Gemeinde Gröbenzell für das Jahr 2018 umfassen. In einer ersten Lesung hat der Gemeinderat jüngst einstimmig den Stellenplan sowie die Liste mit den Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen beschlossen. Einig war sich das Gremium in der Frage, dass ein weiterer Kindergarten gebaut werden muss.

Anita Rieger (CSU) schlug vor, die Kindertagesstätte im Norden der Gemeinde am Kastanienweg zu errichten. Zudem plädiert sie wegen der Dringlichkeit für ein beschleunigtes Verfahren. Die SPD favorisiert dagegen den besser zu erreichenden Standort an der Bahnhofstraße. Laut Bürgermeister Martin Schäfer prüft die Gemeindeverwaltung zurzeit mehrere Standorte. Der Rathauschef dringt freilich darauf, bei der Nutzung einer neuen Kindertagesstätte flexibler zu sein. Irgendetwas fehle nämlich immer. In einem Jahr seien es Krippen-, in einem anderen Jahr Kindergartenplätze.

Letztlich kam es nur zu einer einzigen Änderung auf der Investitionsliste, Mittel für die neue Kindertagsstätte sind bereits vorgesehen. Auf Antrag der CSU wird der marode Belag der Stockbahn im Sportgelände für 35 000 Euro saniert. Weitere acht haushaltsrelevante Anträge der CSU-Fraktion wurden zwar im Grunde gebilligt, aber entweder vertragt oder auf spätere Jahre verschoben. Martin Runge (Grüne) beantragte, eine Summe von 1,5 Millionen Euro zur Erhöhung der Kapitalbeteiligung an der Komm-Energie ganz aus dem Haushalt zu nehmen, weil nichts für eine solche Aufstockung spreche. Der Kommunalpolitiker, der die Komm-Energie kritisch sieht, fand für sein Anliegen aber letztlich keine Mehrheit.

Geprägt ist der Haushaltsentwurf vom Rathausneubau. Mit den Arbeiten am bisher mit etwa 18 Millionen Euro teuersten Projekt der Gemeinde soll im nächsten Jahr begonnen werden. Finanzreferent Peter Falk (CSU) sprach von einem Etat, der keine Wünsche offen lasse und langfristig betrachtet sogar noch ein Plus bringe. Alles ist laut Falk "blendend finanziert", die Finanzlage entwickle sich günstig, Änderungen seien nicht erforderlich. "Es ist schon mal schlimmer gewesen", sagte der Finanzreferent. Brigitte Böttger, die Vorsitzende der CSU-Fraktion, sprach von einer finanziell guten Lage. Die Gemeinde habe gut gewirtschaftet. Trotzdem gebe es noch wichtige Anliegender CSU.

Aufgrund von neuen personellen Engpässen im Bauamt, des Großprojekts Rathausbau und einer Reihe anderer Bauvorhaben wie dem Ausbau der Ährenfeldschule zur Ganztagsschule werden, wie bereits in den Vorjahren, wieder andere Projekte zurückgestellt. Diskutiert wurde nur über einige wenige Posten der Investitionsliste. Einer der Punkte ist die Umstellung des gemeindlichen Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge. Ladesäulen für Elektrofahrzeuge sollen laut Bürgermeister Martin Schäfer in der Kirchen-, Bahnhof- und Rathausstraße entstehen, solche für Elektroräder am S-Bahnhof. Wegen der kurzen Wege im Ort ist Gröbenzell die ideale Gemeinde für den Umstieg von Verbrennungsmotoren auf Elektroantrieb. Am 11. November will der Gemeinderat die Haushaltsberatung fortsetzen.

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