Puchheim:Bei diesem Jubiläum stehen allein die Kinder im Mittelpunkt

Puchheim: Kinder haben Rechte, dieses Motto setzen die Kinder mit Hilfe von Erwachsenen am Weltkindertag künstlerisch um.

Kinder haben Rechte, dieses Motto setzen die Kinder mit Hilfe von Erwachsenen am Weltkindertag künstlerisch um.

(Foto: Kinderschutzbund FFB/oh)

Der Kinderschutzbund feiert sein zehnjähriges Bestehen in einer Zeit, in der durch die Flüchtlingen aus der Ukraine viele neue Aufgaben hinzugekommen sind.

Von Ariane Lindenbach, Puchheim

Familien, die normalerweise vom Kinderschutzbund des Kreisverbandes FFB unterstützt werden, haben während der Corona-Pandemie "düstere Zeiten" erlebt. Das stellt der Vorsitzende Karl-Heinz Theis fest. Auch die Einrichtung habe gelitten und einige ehrenamtliche Helfer verloren. Im vergangenen Jahr musste dann zusätzlich noch die Feier zum zehnjährigen Jubiläum verschoben werden. Nun gibt es aber wieder Grund zur Freude. Nicht nur, dass die Arbeit des Vereins mit der Aufhebung der Kontaktbeschränkungen wieder hochgefahren wurde, auch das Fest kann nun endlich nachgeholt werden.

Am Samstag, 28. Mai, veranstaltet der Kinderschutzbund von 17 Uhr eine Feier im kleinen Rahmen im Puchheimer Bürgerpark an der Kennedystraße. Es sollen Speisen und Getränke sowie diverse Spiele für die Kinder mit einer musikalischen Umrahmung angeboten werden. Zusätzlich wird es die Möglichkeit geben, über einer Feuerschale Stockbrot zu backen. Zum Fest sei laut Theis jeder willkommen, doch im Mittelpunkt stünden natürlich die Kids.

"Wir haben eine sehr große Anzahl von Familienpaten innerhalb von den zehn Jahren abschließen können und dadurch viele Kinder erreicht. Da können unser Verein und die aktiven Mitglieder sehr stolz darauf sein", bilanziert der Vorsitzende. Der Kinderschutzbund hat sich dem Vorhaben verschrieben, an der Verwirklichung einer kinderfreundlichen Gesellschaft zu arbeiten. Dafür wollen sie speziell auf die oft schwierige Situation in Familien aufmerksam machen und direkt vor Ort Hilfe anbieten. Zu den Leistungen gehören die Schulwegsicherung, das Quartiersmanagement und der sogenannte begleitete Umgang. "Wir unterstützen Kinder, wo die Eltern getrennt oder geschieden sind und das jeweilige getrennte Elternteil aber Anspruch auf ein Treffen mit dem Kind hat", erklärt Theis. Das Hauptaugenmerk liege jedoch in dem Arrangieren von Familienpatenschaften. Dafür stehen Vertreter des Vereins zur Verfügung, die direkt in die Familien gehen und diese begleiten, um sich für verbesserte Rahmenbedingungen einzusetzen. In der Regel handele es sich dabei um alleinerziehende Mütter.

Neben diesen Angeboten hilft der Kinderschutzbund bei der Organisation sämtlicher Veranstaltungen, wie beispielsweise dem Fest der Kulturen, das im letzten Sommer in Puchheim stattgefunden hat. Hier gab es ein vielfältiges Programm, das sich von abwechslungsreicher Livemusik über internationale Tänze bis hin zu kulinarischen Schmankerln erstreckte. Aktuell steht Theis ukrainischen Familien zur Seite, indem er diese bei den schwierigen bürokratischen Prozessen unterstützt. "Ich befürchte, das wird mich in den nächsten Wochen schwerpunktmäßig beschäftigen, diese Anträge alle auszufüllen", ist sich der Vorsitzende sicher. Zusätzlich betreut er eine Asylunterkunft in Olching, wo hauptsächlich Frauen und Kinder aus der Ukraine untergebracht sind. Für sie organisiere man regelmäßig Ausflüge und begleite die Kinder morgens in eine offene Ganztagesschule.

Aktuell verzeichnet der Verein knapp mehr als 60 Mitglieder, wovon etwa die Hälfte auch aktiv im Rahmen von Familienpatenschaften beziehungsweise für den begleiteten Umgang zur Verfügung stehe. Da durch die Pandemie Hilfskräfte verloren gegangen sind, liegt nun der Fokus darauf, "die Werbetrommel zu rühren", wie es Theis beschreibt. "Wir brauchen mehr Familienpaten und Menschen, die bereit sind, begleiteten Umgang zu machen. Die Nachfrage ist auf jeden Fall größer, als wir anbieten können." Zudem vermutet er aktuell eine hohe Dunkelziffer an Familien, die Hilfe benötigen. Gerade dadurch brauche man jetzt mehr ehrenamtliche Helfer.

Um den Kinderschutzbund zu unterstützen, kann man aktives oder passives Mitglied werden, indem ein Jahresbeitrag von mindestens 25 Euro gezahlt wird. Zusätzlich werden jederzeit Spendengelder benötigt, um Familien mit nachgewiesenen finanziellen Engpässen zu unterstützen. Dem Vorsitzenden gefällt an seiner Arbeit am besten, "wie man mitverfolgen kann, dass es die Familien und Kinder weitergebracht hat, wenn wir eine Familienpatenschaft abgeschlossen haben. Wenn man so etwas sieht, ist das auch ein Ausdruck von innerer Erfüllung."

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