Informationsveranstaltung:Alternativen zum Schulsportplatz

Informationsveranstaltung: Teile des Schulsportplatzes an der Parsbergstraße/Ecke Antonistraße dürfen bebaut werden.

Teile des Schulsportplatzes an der Parsbergstraße/Ecke Antonistraße dürfen bebaut werden.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Bürgerinitiative warnt davor, ein Kinderhaus im Allinger Zentrum nehme den Spielraum für die Ortsentwicklung. Sie hält einen Standort am Steinlacher Weg für geeigneter.

Von Manfred Amann, Alling

Zum geplanten Bau eines Kinderhauses für sechs Gruppen auf dem Schulsportplatz in Alling gibt es offensichtlich doch Alternativen. In einer Informationsveranstaltung, zu der etwa 50 Bürger in die Sporthalle gekommen waren, hat die Bürgerinitiative (BI) "Rettet den Schulsportplatz" aufgezeigt, dass die Gemeinde ihrer Ansicht nach schneller, preiswerter, wirtschaftlicher und mit einem breiteren Angebot den Bedarf an Betreuungsplätzen decken kann, ohne das gewohnte Ortsbild dort zu zerstören. Mitinitiator Robert Schröder führte zudem aus, dass sich die Gemeinde mit dem Bau des Kinderhauses die Chance verbauen würde, ein Ortszentrum zu entwickeln. "Betrachtet man den Sportplatz im Zusammenhang mit dem unbebauten Grundstück auf der anderen Seite der Antoni-Straße, dann kann man dazwischen doch keinen Riegel setzen", mahnte Schröder. Die Gemeinde habe sich das Vorkaufsrecht für den großen Garten gesichert und sollte sich alle Möglichkeiten für eine innerörtliche Entwicklung offenhalten.

Zusätzliche Betreuungsplätze seien auch durch Aus- und Umbauten sowie Erweiterungen im Bestand zu erreichen.

Aus Sicht der Gegner der Planung, für die bereits die Ausschreibung angelaufen ist, hat ihr Engagement für ein Bürgerbegehren "auch eine emotionale, moralische Komponente". 1958 habe der vormalige Ortsvorsteher und Landwirt Josef Friedinger dem TSV Alling beziehungsweise der Gemeinde seinen Acker südlich der Antoni-Straße mit der Bedingung überlassen, dort einen Sportplatz anzulegen, erinnerte Schröder. "Seither hat der Platz für den Sportverein eine immens hohe Bedeutung, aber auch für die gesamte Allinger Bevölkerung, weil auf dem Platz nicht nur Sport getrieben, sondern dieser auch als Dorfplatz genutzt wird, auf dem auch Großveranstaltungen möglich sind".

Informationsveranstaltung: Bei der Unterschriftenübergabe für das Bürgerbegehren im März (von links): Bürgermeister Stefan Joachimsthaler, Robert Schröder, Hubert Utz und Peter Schreiner.

Bei der Unterschriftenübergabe für das Bürgerbegehren im März (von links): Bürgermeister Stefan Joachimsthaler, Robert Schröder, Hubert Utz und Peter Schreiner.

(Foto: Manfred Amann/oh)

Aufgezeigt wurde auch, dass der Bau eines sechsgruppigen Kinderhauses weit über den eigentlichen Bedarf hinausgehe und man zum Beispiel mit der Nutzung aller verfügbaren Räumlichkeiten und mit Aus- und Umbauten sowie Erweiterungen im Bestand ausreichend Plätze schaffen könnte. Als "präferierte Alternative", die schnell umsetzbar wäre, schlagen die Gegner der Sportplatzbebauung vor, am Steinlacher Weg, auf der Parkharfe inklusive der Grünfläche zum Schätzpreis von 4,5 Millionen Euro ein Kinderhaus für zwei Kindergarten-, für eine Krippen- und für eine Mischgruppe zu errichten. Röder regte mit Blick auf die Diskussion über einen Waldkindergarten an, dort eine Naturkindergartengruppe anzusiedeln. Die Sportanlagen könnten mit genutzt werden und das Allinger Moos sei für Aufenthalte in der Natur bestens geeignet.

Nach Berechnung der BI ließen sich mit ihrem Konzept sogar 1,5 Millionen Euro sparen

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens halten es auch für sinnvoll, für dieses Kinderhaus einen anderen Träger, der auch Naturbetreuung anbietet, zu suchen. Um den Bau realisieren zu können, könnte der Parkplatz auf die Westseite des Hauptsportplatzes des TSV verlegt werden. Schröder wies weiter drauf hin, dass die Gemeinde bei einem Stopp der Planung etwa 750 000 Euro verlieren würde. Insgesamt könnte man sich aus Sicht der BI bei der Umsetzung der aufgezeigten Alternativen dennoch rund 1,5 Millionen sparen. Rechtsanwalt Ewald Zachmann, der die BI juristisch begleitet, wies darauf hin, dass ein Abbrechen der Planungen trotz bereits angelaufener Ausschreibungen von Gewerken keine finanziellen Folgen nach sich ziehen würde. Zu dem Argument der Befürworter des umstrittenen Kinderhauses, dass die Gemeinde bei einem Stopp auch zugesagte staatliche Zuschüsse verlieren würde, erklärte Zachmann, dass für eine andere Planung Zuschüsse gewährt würden. Zweiter Bürgermeister Hans Friedl, ein Befürworter der aktuellen Planung, bezeichnete das Alternativkonzept als "ehrenwerten Ansatz".

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