Kinder in Lebensgefahr:82-Jähriger rast in Hortgruppe

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Einsatzkräfte räumen am Unfallort in Fürstenfeldbruck auf.  (Foto: Günther Reger)

Ein 82-jähriger Autofahrer übersieht in Fürstenfeldbruck eine Gruppe Hortkinder. Beim Überqueren der Straße werden zwei von ihnen vom Auto erfasst und lebensgefährlich verletzt.

Von Gerhard Eisenkolb und Kevin Schrein

Lebensgefährliche Verletzungen haben am Mittwochnachmittag zwei Grundschüler in Fürstenfeldbruck erlitten, als ein 82 Jahre alter Autofahrer in eine Gruppe von 31 Kindern raste. Bei den verletzten Kindern handelt es sich um zwei Jungen im Alter von sechs und neun Jahren. Die Hortkinder befanden sich gegen 14.50 Uhr zu Fuß auf dem Weg zum Freibad, in dem die Gruppe mit ihren Betreuerinnen den Sommernachmittag an der Amper verbringen wollte.

Um ihre Schützlinge sicher über eine viel befahrene Hauptverkehrsstraße im Stadtzentrum zu geleiten, hatten die beiden Betreuerinnen sich auf die Fahrbahn gestellt und diese mit Handzeichen gesperrt. Der genaue Ablauf des weiteren Geschehens konnte von der Polizei bis zum späten Nachmittag noch nicht eindeutig geklärt werden. Ein Unfallgutachter soll Klarheit schaffen.

Nach Angaben von Zeugen schätzte der Autofahrer aus Geltendorf die Situation falsch ein. Bevor der 82-Jährige mit zu hohem Tempo in die Schülergruppe raste und zwei der Kinder erfasste, soll er mehrere wartende Fahrzeuge überholt haben. Deren Fahrer wollten die Hortkinder passieren lassen. Beim Versuch, weiteren Kindern auszuweichen, so die Zeugen weiter, prallte er auf der Gegenfahrbahn gegen den Geländewagen eines Fürstenfeldbruckers.

Der Mann erlitt bei dem Frontalzusammenstoß leichte Verletzungen, er wurde vom Rettungsdienst zur Behandlung ins Brucker Klinikum gebracht. Der Fahrer des Geländewagens soll keine Verletzungen davon getragen haben. Die beiden schwerverletzten Kinder wurden vor den Augen ihrer völlig aufgelösten Betreuerinnen von Notärzten auf der Straße versorgt, bevor sie Rettungshubschrauber in Spezialkliniken brachten.

Um die Kinder kümmerten sich noch an der Unfallstelle Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams und eine Notfallseelsorgerin. Dann wurden sie in ihren Hort zurückgebracht, wo sie darauf warteten, von Angehörigen abgeholt zu werden. Bei den Eltern klingelten am Nachmittag ebenfalls Mitarbeiter eines Kriseninterventionsteams, um sie über den dramatischen Unfall zu informieren.

© SZ vom 18.07.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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