Ein paar Mal hat er sich als Exporteuer bayerischer Tradition versucht: Jochen Mörz ist Festwirt. 2015 verpflanzt er gemeinsam mit dem in Paris beheimateten Unternehmer Ralf Schneider den kleinen Bruder des Münchner Oktoberfests in die französische Hauptstadt. In einer Gewerbehalle, die mit ein bisschen Fantasie als Festzelt durchgeht, gibt es zwei Wochen lang abends Rambazamba. Die Gäste kommen durchaus klar mit den exotischen Riesenkrügen und lernen schnell, wie man damit anstößt, ohne alles zu verschütten. Das läuft ganz ordentlich. Aber „ganz ordentlich“ reicht Mörz nicht. Auch wegen des großen Aufwands: In 16 Sattelzügen muss das komplette Inventar immer vom lieblichen Amberg in die Hauptstadt der Liebe gekarrt werden. Nach der fünften Auflage verabschiedet sich der gebürtige Pfrontener deshalb aus der Diaspora und sagte leise Adieu.
PorträtFestzeltkonstante mit klarer Kante
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Jochen Mörz ist als Eishockeyprofi auf schnellen Kufen unterwegs. Vor 33 Jahren setzt er sich dann erstmals als Wirt auf dem Brucker Volksfest durch. Und bleibt. Nur das Auswärtsspiel in Paris muss er verloren geben.
Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Der Todesmarsch von Kaufering nach Waakirchen:Morden bis zum Schluss
Im April vor 80 Jahren werden etwa 9000 Gefangene von der SS aus den KZ-Außenlagern bei Kaufering durch den Landkreis Fürstenfeldbruck getrieben - erst nach Dachau und Allach, später Richtung Süden. Viele verhungern, erfrieren, werden erschossen oder von Wachhunden zerfetzt.
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