Mitten in Schöngeising:Vom Jexhof nach Israel

Mitten in Schöngeising: Geht auf Wanderschaft: Die Ausstellung am Bauernhofmuseum Jexhof über den Gewichtheber Ze`ev Friedman, Teil des Projekts "Zwölf Monate - Zwölf Namen" anlässlich des Münchner Olympia-Attentats.

Geht auf Wanderschaft: Die Ausstellung am Bauernhofmuseum Jexhof über den Gewichtheber Ze`ev Friedman, Teil des Projekts "Zwölf Monate - Zwölf Namen" anlässlich des Münchner Olympia-Attentats.

(Foto: Leonhard Simon)

Die Geschichte des beim Olympiaattentat 1972 ermordeten Gewichthebers Ze'ev Friedmann, Teil der Ausstellung "Zwölf Monate - Zwölf Namen", wird in einem Sportzentrum ausgestellt.

Von Ariane Lindenbach, Schöngeising

Es ist eine berührende Vorstellung. Und für die Macher eines Teils der Ausstellung Zwölf Monate - Zwölf Namen sicherlich eine besondere Auszeichnung. Die Schau über die Schicksale der elf beim Olympia-Attentat von 1972 ermordeten israelischen Sportler sowie eines deutschen Polizisten war voriges Jahr am Bauernhofmuseum Jexhof zu sehen. Anfang Mai wird sie nun in Teilen in Israel gezeigt, am Wingate Sports Institute nahe Tel Aviv, einem Ausbildungs- und Trainingszentrum israelischer Spitzensportler. Als großes Banner soll dort das Bild Ze'ev Friedmanns hängen, ähnlich wie vor einem Jahr am Stadel des Jexhof.

Elisabeth Lang hatte als Historikerin Friedmanns Leben für die Ausstellung aufbereitet, zusammen mit Ausstellungsgestalterin Ruth Strähhuber sowie Jexhof-Leiter Reinhard Jakob. Im Rahmen des Staatsaktes zum Gedenken an die Opfer des Olympia-Attentats am 5. September vorigen Jahres lernte sie die Schwester Friedmanns und deren Familie kennen. Die Verwandten jenes Gewichthebers zu treffen, dessen Schicksal sie recherchiert hatte - "das fand ich schon sehr berührend", erzählt sie.

Da die Familie keine Zeit hatte, die Ausstellung am Jexhof zu besuchen, wollte Lang für sie zumindest noch Fotos davon machen. "Dabei kam mir die Idee: Das ist ja ein Banner, das kann man auch nach Israel bringen." Sie sprach mit Jakob, schließlich mit Vertretern der israelischen Botschaft in München. Die ist wie das Jüdische Museums, das NS-Dokuzentrum, die Stadt München und der Historische Verein Fürstenfeldbruck Teil des Projekts Zwölf Monate - Zwölf Namen. Und nun wird das Banner, das Ze'ev Friedman zeigt, vier auf zehn Meter groß, nach Israel reisen, ebenso wie die Geschichten der anderen zehn getöteten Sportler in kleineren Formaten . Jakob, Lang und Strähhuber werden sie gemeinsam nach Israel bringen. Die Eröffnung der Ausstellung ist für Donnerstag, 11. Mai, geplant.

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