Die Welt aus der Luft betrachten - diese Möglichkeit bietet sich für die Kinder und Jugendlichen der Heilpädagogischen Wiege Odelzhausen. "Wir haben alljährlich erleben dürfen, wie hier Menschen mit strahlenden Gesichtern aus unseren Fliegern wieder aussteigen", sagt Heinz Bassner, Mitglied des Präsidiums Pro Luftfahrt Jesenwang. Seit deutlich mehr als zehn Jahren veranstaltet der Verein einmal im Jahr einen Flugtag für Menschen mit Handicap. Dieses Jahr findet es am Samstag, 10. August statt.
Jedes Jahr wird eine andere Einrichtung ausgewählt, die an den Flügen teilnehmen kann. Dieses Jahr fiel die Entscheidung auf die Wiege Odelzhausen, ein heilpädagogisches Heim für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre. Auf den halbstündigen Flügen können insgesamt bis zu 20 Bewohner der Einrichtung und ihre Betreuer die Region von oben betrachten. Eine feste Route gibt es dabei nicht. "Unser Fünf-Seen-Land ist so schön, deshalb wollen wir das natürlich gerne zeigen", sagt Bassner. Wenn sich die Gäste wünschen ihre Heimat von oben zu sehen, würden sie aber auch in die andere Richtung nach Odelzhausen fliegen. Mit der Aktion wollen sie "gerade diesem Klientel eine Freude bereiten und Menschen, die normalerweise nicht zum Fliegen kommen, zeigen, wie schön es da oben ist", meint Bassner. Vergangenes Jahr hatten die Mitglieder der Multiple-Sklerose-Kontaktgruppe Fürstenfeldbruck die Möglichkeit, die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten. Betroffene der Krankheit sind in ihrer Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. "Wir wissen, wie groß das Risiko dabei ist, aber wir wollen das Risiko eingehen", so Bassner. Außerdem will der Verein "Pro Luftfahrt Jesenwang" mit der Aktion die positiven Aspekte der Luftfahrt hervorheben und speziell die Luftfahrt in Jesenwang unterstützen.
Um zehn Uhr werden sich die Teilnehmer im Restaurant "Fly Inn" am Flugplatz Jesenwang treffen. Nach einem kurzen Briefing werden die Kinder und Jugendlichen sich mit den Piloten in die Luft begeben. Die Flugzeuge, die gestellt werden, sind klassische Sportflugzeuge mit vier Sitzen vom Typ Cessna 172. Abhängig von Lufttemperatur und anderen Faktoren, werden drei bis vier Personen in einer Maschine fliegen können. Es käme immer wieder auch vor, dass die Teilnehmer vor den Flügen dann doch unsicher seien. "Auch Menschen ohne Handicap setzen sich oft nicht in ein Flugzeug, weil sie Angst haben", meint Bassner. Die Teilnehmer werden vom Verein mit Getränken versorgt, außerdem wird es ein gemeinsames Mittagessen für die Kinder und Jugendlichen und ihre Betreuer geben. "Am frühen Nachmittag, nach einer kleinen Nachspeise, werden wir die Veranstaltung beenden", sagt Bassner.
Fliegen für Menschen mit Handicap, Samstag, 10. August, 10 bis 14.30 Uhr, Flugplatz Jesenwang.