Mitten in Jesenwang:Wald der Zukunft

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Für die Aufzucht von Rotbuchen ist hochwertiges Saatgut nötig. Bei einer Ernte soll es gewonnen werden. (Foto: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck)

Die Ernte der Bucheckern gewährleistet den Fortbestand der heimischen Buchen und trägt zu Mischwäldern bei, die sich dem Klimawandel anpassen.

Von Nils Malta, Jesenwang

Ortsnamen wie „Buchenau“, „Puch“ oder „Puchheim“ seien ein Beweis, dass der Landkreis Fürstenfeldbruck eine Buchenwaldgegend sei, sagt Friedrich Wendorff, Forstrevierleiter von Türkenfeld. Um diese Buchen auch in Zukunft zu erhalten, benötige es aber qualitativ hochwertiges Saatgut. Erst kürzlich fand im Wald in der Nähe von Jesenwang eine Ernte von Bucheckern statt, die zur Aufzucht von Rotbuchen benötigt werden.

Insgesamt ergab die diesjährige Ernte in den bayerischen Staatsforstrevieren Schöngeising und Moorenweis knapp 1000 Kilogramm Bucheckern. „Pro Kilogramm können wir mit rund 1000 bis 1500 verkaufsfähigen Pflänzchen rechnen“, sagt Marc Koch, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Fürstenfeldbruck.

Bei der Ernte von Saatgut gebe es zudem einige Vorschriften, so dürfe nur Saatgut aus dafür zugelassenen Erntebeständen verwendet werden, damit der Erhalt der genetischen Vielfalt und eine Qualität und Vitalität der Samen gewährleistet werden könne. Die Samen würden ein Stammzertifikat erhalten, was bis zur Pflanzung beim Saatgut verbleibe. Später sei die Nummer des Zertifikats bei den Pflanzen wiederzufinden, so lasse sich die Herkunft zurückverfolgen, erklärt Wendorff.

Ernte von Bucheckern. (Foto: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck)

Wenn sich ein ertragreiches Erntejahr, auch „Mastjahr“ genannt, abzeichnet, werden zur Ernte ab Mitte September große Netze unter den Buchenkronen am Boden ausgelegt. Die Netze werden dann bis Ende Oktober wieder eingeholt, wobei das Saatgut dann vor Ort von Blättern und Ästen befreit in einem luftdurchlässigen Sack verpackt wird. Von dort werden die Bucheckern zur Aufzucht in den Pflanzgarten nach Laufen an der Salzach gebracht, um nach drei Jahren in die Wälder gepflanzt werden zu können.

„Bei der Pflanzung ist es wichtig, dass das Erbgut zu den Böden und der Witterung im Gebiet passt“, sagt Koch. Ganz Deutschland sei dafür in Herkunftsgebiete eingeteilt und Saatgut aus diesen Gebieten dürfe auch nur in klimatisch passenden Gegenden gepflanzt werden. Wendorff erklärt, die Buche sei gut an die Böden vor Ort angepasst und einige seltenen Tierarten, wie der Blaue Wurzelhalsschnellkäfer, kämen nur an der Buche vor. Förster würden zunehmend Buchenwälder mit Mischbaumarten anreichern, um die Entstehung großflächiger Reinbestände zu vermeiden. Die diesjährige Ernte trage also zur Entwicklung eines dem Klima angepassten Mischwald weiter bei.

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