Süddeutsche Zeitung

Jede Spende zählt:Ultra-Marathon für einen guten Zweck

Die Duathlon-Vizeweltmeisterin Anja Kobs engagiert sich auch als Sterbebegleiterin. Am Sonntag läuft sie 50 Kilometervon Kottgeisering nach Alling, um Spenden für den Hospizdienst der Caritas zu sammeln

Von Manfred Amann

Anja Kobs fordert von sich immer wieder sportliche Höchstleistungen. Auch hat sie ein großes Herz für Mitmenschen. Am Sonntag, 28. März, kombiniert die Duathlon-Vizeweltmeisterin aus Alling beides und unternimmt einen Benefizlauf durch den westlichen Landkreis. Ihr Ziel ist es einerseits, Spenden für den Hospizdienst der Caritas in Fürstenfeldbruck zu sammeln und andererseits einen Ultra-Lauf (länger als ein Marathon) in selbst gesetzter Bestzeit zu schaffen. "Jede Spende ist wichtig, auch wenn es nur fünf Euro durch das ein oder andere eingesparte Feierabendbier sind", wirbt die bekannte Ausdauerathletin, die neben ihrer Arbeit als Personalleiterin in einem Unternehmen auch als ehrenamtliche Helferin im Hospizdienst aktiv ist. Durch die ehrenamtliche Begleitung von Sterbenden könne sie Todkranke in ihrer letzten Lebensphase unterstützen und damit auch die Angehörigen entlasten, sagt Kobs über ihr Engagement. Die soziale Einrichtung, die im Landkreiswesten noch wenig bekannt sei, finanziere sich überwiegend aus Spenden, begründet die 44-jährige ihren Benefizlauf. Der steht unter dem Motto: "Lange Wege gemeinsam gehen." Silvia Dörr von der Caritas ergänzt: "Wir wollen die Hospizbegleitung im Landkreis erhalten und weiter ausbauen." Ohne Spenden sei dies kaum möglich.

Anja Kobs, die sich mit Sätzen wie: "Wer glaubt, eine alte Frau aufhalten zu wollen, hat sich geschnitten", gerne selbst motiviert, startet um acht Uhr in Kottgeisering. Sie läuft über Brandenberg, wo sie um 8.13 Uhr eintreffen will, Moorenweis (8.27) Adelshofen (8.49), Luttenwang (9.07), Mammendorf (9.30), Landsberied (9.54), Grafrath (10.30), Holzhausen (11.13) und Biburg (11.22) nach Alling. Dort wird sie um 11.45 Uhr vom Schirmherrn des Benefizlaufes, Landrat Thomas Karmasin, und von Bürgermeister Stefan Joachimsthaler empfangen. 50 Kilometer überwiegend über Feldwege sollen also in drei Sunden und 45 Minuten geschafft sein. "Das Wetter wird prima und meine Stimmung ist ohnehin super", freut sich die Ausdauersportlerin auf die Herausforderung. Sie hofft, dass sie in den Dörfern vom Straßenrand aus "natürlich unter Corona-Bedingungen" angefeuert wird. Mit dem traditionellen Münchner Westparklauf als Zehn-Kilometer-Tempodauerlauf hat sie sich vorbereitet. Die Strecke lief sie am 13. März in knapp 40 Minuten. Außerdem habe sie sich neben den üblichen Trainingseinheiten mit Ski-Langlauf fit gemacht.

Begleitet wird Anja Kobs von ihrer Freundin Manja Kunze aus München mit dem Fahrrad. Beide hatten die Strecke erkundet. Kunze solle darauf aufpassen, "dass ich auch überall richtig abbiege", sagt Kobs. In Luttenwang wird der bekannte Langläufer Johannes Hillebrand dazustoßen und von Grafrath aus läuft ihr Trainingspartner Andreas Brünnert mit. "Es geht darum, Spenden zu sammeln für eine Thema, das jeder gerne verdrängt und das doch sehr wichtig ist", sagt Kobs. Sie hofft, dass sie wieder Ergebnisse bisheriger Benefizläufe erreicht. In den vergangenen anderthalb Jahren habe sie in drei Aktionen über 5000 Euro "ersporteln" können. Da für die aktuelle Aktion bereits über 1000 Euro eingegangen seien, "bin ich sehr zuversichtlich, dass auch diesmal fleißig gespendet wird", sagt die Athletin aus Alling. Angaben zum Spendenkonto finden sich auf der Homepage von Anja Kobs (anjakobs.eu).

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SZ vom 26.03.2021
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