Jahresrückblick (Folge 5):Phänomenaler Kreis

Mammendorf: Kornkreis

Gut besucht wird der Kornkreis von Mammendorf im Juli.

(Foto: Johannes simon)

Unbekannte trampeln ein kompliziertes Muster in ein Weizenfeld

Von Erich C. Setzwein, Mammendorf

Es ist nicht der erste, und es wird sicher nicht der letzte Kornkreis sein, den Unbekannte in ein Weizenfeld im Landkreis trampeln. Aber jener, der Ende Juli von einer Nacht zum nächsten Morgen in einem Feld an der Jesenwanger Straße in Mammendorf entstand, gehört zu den aufwendigeren Gebilden und zieht von der ersten Stunde seines Bekanntwerdens die Menschen in Scharen an. Am Ende, als Grundeigentümer Josef Huber das Korn dreschen lässt, wird Mammendorf in der weltweiten Karte der Kornkreise seinen Platz finden.

Auch wenn der Biburger Kornkreis aus dem Jahr 2015 um ein Vielfaches kleiner ausgefallen war, als nun der in Mammendorf, so hat er schon seinen Niederschlag auf der von Google zur Verfügung gestellten Karte gefunden. Erst bei genauerem Hinschauen wird jemand das Achteck bei Wagelsried ausmachen können. Mit dem Mammendorfer Kreis dürfte das schon leichter sein, hatte er laut Josef Huber doch einen Durchmesser von 180 Metern. Der Nebenerwerbslandwirt, im Hauptberuf Bauunternehmer, zeigte selbstverständlich die unbekannten Kornkreistrampler wegen Sachbeschädigung an, doch die Polizei konnte ihm keine Hoffnung machen, dass es je zu einem Prozess kommen würde. Dafür gab es Tipps und Verkehrsregelungen für die Tausenden Besucher, die erwartet wurden.

Huber ließ zu, dass ein Hubwagen die Schaulustigen in die Höhe heben konnte, er stellte flugs eine Spendenbox auf, um mit dem Erlös wenigstens den Schaden zu decken, und er kam mit den Besuchern ins Gespräch. Am Ende werden es wohl um die 15 000 Menschen gewesen sein, die bis zur Ernte des Weizens das Gebilde besucht hatten. Dabei konnten sie aus ihrer Perspektive nicht erkennen, welches komplizierte Gebilde der Kreis wirklich darstellte. Im Internet wurden Bilder analysiert und gezeigt, dass es aussah, als wären aus dem Boden Kegelfiguren gewachsen. Das Mehl aus dem Kornkreisweizen erlangte noch einige Bekanntheit, als ihn Bäckerinnungsobermeister Werner Nau zu einem Kornkreisbrot buk.

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